Ausgänge planen leicht(er) gemacht
Dieser Artikel wendet sich in erster Linie an diejenigen von uns, die sich mit dem Gedanken tragen, nicht nur in den heimischen vier Wänden Frau zu sein, sondern sich gerne auch mal in die Öffentlichkeit wagen würden. Viele von uns tun es, noch mehr aber träumen davon und trauen sich nicht. Die allerwenigsten sind so cool und selbstbewusst, dass sie diesem Wunsch einfach nachgeben und es eben tun. Ich habe ewig mit mir gerungen, ob es mir denn möglich sei, mich als Frau auf der Straße zu bewegen. Und ich fand es nicht nur aufregend, sondern auch ziemlich kompliziert.
„Was auch immer du tun kannst oder wovon du träumst es tun zu können,fange damit an. Kühnheitist Genie,Macht und Magie sind ihr eigen.
Johann Wolfgang von Goethe
Es ist ein kleines Abenteuer, als Frau unterwegs zu sein – jedenfalls wenn man optisch nicht dafür geboren wurde. Es gibt viel zu bedenken. Jedenfalls genug um die Sache vernünftig zu planen. Und dabei möchte ich dir aufbauend auf meinen Erfahrungen ein wenig zur Seite stehen.
Als Frau in die Öffentlichkeit zu gehen ist, zumindest die ersten Male, eine wahnsinnig aufregende Sache. Folglich ist man (im positiven Sinne) ziemlich gestresst und nicht so cool wie normalerweise. Das bringt die Gefahr mit sich, dass man Kleinigkeiten vergisst oder nicht bedenkt, die man später schwer bereut.
Da nach meiner Einschätzung das größte Hindernis nicht draußen lauert, sondern in deinem Kopf, stelle ich dir zunächst einige Hilfsmittel vor, die dir helfen sollen, dich selbst zu managen.
Danach kommt die „Ausrüstung“. Aufbauend auf meinen Erfahrungen stelle ich dir u.a eine Checkliste vor, die dir helfen kann nichts wirklich wichtiges zu vergessen. Die aus meiner Sicht wichtigen Merkposten habe ich, teils, mit Kommentaren, gelistet Die Planungshilfen bauen aufeinander auf, d.h. für anspruchsvollere Vorhaben gilt alles, was für „einfache“ gilt…und einiges sollte man noch zusätzlich bedenken. Die Listen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und manches mag dir vielleicht unnötig vorkommen. Wie auch immer, vielleicht helfen dir meine Überlegungen deine eigenen Ausgänge stressfreier zu planen. Du kannst (und solltest das vielleicht auch) die Listen für deine eigenen Bedürfnisse erweitern und anpassen.
Zur Thematik Styling und Klamotten nur eine kurze Anmerkung zur Wahl der Kleidung:
Für Show-Girls: zieh an, wonach du dich fühlst!
Für Unsichere: anlassbezogen! Erinnere dich, was die anderen Frauen aktuell zu dem jeweiligen Anlass tragen. Das mag nicht unbedingt das sein, was du in dieser Situation gerne tragen würdest, aber es setzt für dich den Maßstab. Je mehr du davon abweichst, desto auffälliger wirst du sein.
Das war’s schon, was ich dazu unbedingt loswerden wollte. Wenn diese Thematik für dich wichtig ist, nutze andere Fundstellen, wie etwa meine Stylingtipps und den Crossdressingguide von Agnes, den ich dir wärmstens ans Herz lege.
1. Teil: Wie bereite ich mich innerlich vor?
Vorweg: ob du dich der Welt da draußen stellst oder nicht ist nicht primär eine Frage, wie tolerant deine Umwelt ist bzw. was die Gesellschaft zulässt! Es ist allein eine Frage deiner Entscheidung! Die Welt ist wie sie ist (und nach meinen Erfahrungen gibt es kein Toleranzproblem), daran kannst du nicht viel ändern. Was du ändern kannst, vielleicht sogar ändern musst, wenn du dich ihr als Frau stellen willst, ist deine Einstellung zu dieser Welt! Und die kannst du selbst bestimmen. Ist das nicht toll?
Das wichtigste also ist, wie du dich selbst psychisch auf deinen Ausgang vorbereitest. Dazu möchte ich dir einige Hinweise geben.
1.1 Was will ich überhaupt?
Die wichtigste Frage ist: was will ich eigentlich?
Die erste Überlegung ist also: was will ich überhaupt als Frau draußen machen? Das ist ein weites Feld, denn du kannst ALLES tun, was andere Frauen auch tun können. Für den Anfang solltest du dir nicht zu viel vornehmen. Generell gilt: mute dir nicht zu viel zu. für den Anfang ist es ein riesiger Schritt, sich überhaupt als Frau nach draußen zu begeben. Vielleicht möchtest du einen einsamen Spaziergang in menschenleerer Gegend machen oder auch begleitet von einer Freundin zu einem Trannie-Treffen gehen und andere Transgender life sehen.
Faustformel 1: mach immer nur Sachen, von denen du dir zutraust, sie zu bewältigen. Also: geh erst mal bloß spazieren, bevor du einkaufen gehst. Geh möglichst erst mal in Gesellschaft, bevor du alleine etwas unternimmst.
Faustformel 2: wenn du erst mal draußen unterwegs bist, dann bist du für alle, denen du begegnest eine Frau (zumindest auf den ersten Blick). Also tu nur Dinge und vor allem gehe nur an Orte, an die auch eine Frau gehen würde. Das gilt insbesondere, wenn du alleine unterwegs bist. Vielleicht hast du bis jetzt keine Gedanken daran verschwendet, ob du in der Dunkelheit bestimmte Straßen oder Wege gehst. Jetzt solltest du es aber tun.
Also was willst du?
Nicht auffallen? Positiv auffallen? Oder überhaupt bloß auffallen? Oder mich nur ganz „privat“ als Frau fühlen? – Möglichst nicht mit anderen interagieren? Oder positiv interagieren? Mit wem? Wozu? Spazierengehen, Window-Shopping (endlich mal mit Genuss Korsettladenschaufenster studieren), Einkaufen (was? wo?), andere Leute besuchen, Party machen, Essen gehen, ins Kino oder Theater gehen, einen Volkshochschulkurs besuchen? Allein? Begleitet (von wem)? In einer Gruppe? Im Alltag? Zu besonderen Anlässen?
Nur wenn du weißt, was du überhaupt willst, kannst du auch das nötige Selbstbewusstsein entwickeln, es auch zu tun.
1.2 Wie mache ich mich stark?
Es braucht einiges an Mut und Selbstbewusstsein, sich (erstmals) vor die Tür zu trauen. Schlimmerweise lauert hier sogar die Gefahr einer „selffulfilling prophecy“ also einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung: Weil du ängstlich und unsicher bist, verhältst du dich auch so und bist deshalb auffällig! Und das bemerkst du, wist dadurch noch unsicherer usw. usf. Grauenhaft.
Aber woher nimmt man die positive Grundstimmung und das nötige Selbstvertrauen, wenn man nicht von Natur aus mutig und bedenkenfrei ist? Im Laden gibt es das nicht zu kaufen.
Du bist und du wirst zu dem, worüber du nachdenkst.
Earl Nightingale
Es gibt einiges, was man tun kann, um sich bereit zu machen. Ich stelle dir im folgenden einige Denkansätze und Techniken vor, die du nutzen kannst.
1.2.1 Glaube an dich!
Was wir glauben hat einen starken Einfluss auf unser Verhalten. Wenn wir an etwas glauben, dann verhalten wir uns so, als sei es wahr! Deshalb ist der erste Schritt, dass du daran glaubst, dass es schaffen kannst. Solange du denkst „Es geht nicht“ oder „ich kann nicht“ wirst du es auch nicht können. Solange du glaubst, es sei unmöglich, dass du als Frau ausgehen kannst, solange wirst du nicht herausfinden können, ob es nicht vielleicht doch möglich ist. Also glaube an dich und gib dir eine Chance.
„Das kann ich nicht glauben!“ sagte Alice.
Lewis Caroll, Alice hinter den Spiegeln
„Nein?“ sagte die Königin mitleidig. „Versuch es noch einmal: tief Luft holen, Augen zu …
Alice lachte. „Ich brauche es gar nicht zu versuchen“, sagte sie. „Etwas Unmögliches kann man nicht glauben.“
„Du wirst darin eben noch nicht die rechte Übung haben“, sagte die Königin. „In deinem Alter habe ich täglich eine halbe Stunde darauf verwendet. Zuzeiten habe ich vor dem Frühstück bereits bis zu sechs unmögliche Dinge geglaubt.“
1.2.2 Planung!
Das ist schon das erste! Plane deine Unternehmungen sorgfältig und mache dir bewusst, dass du das getan hast. Überlege dir, was du selbst alles tun kannst, damit dein Vorhaben gut läuft. Das ist schon das Erste das du tun kannst, um die nötige Sicherheit zu gewinnen. Du wachst nicht plötzlich in Frauenkleidern auf einem Marktplatz auf, sondern du hast die Umstände durch deine Planung in der Hand. Du kannst durch deine Wahl von Ziel, Zeit und Kleidung bereits weitgehend die Rahmenbedingungen bestimmen. Du bist nicht hilflos, sondern du legst die Regeln schon im Vorfeld fest. Wenn du unsicher wirst, denke daran, wie gut du alles geplant hast!
1.2.3 Realistische Erwartungen
Auf Basis deiner Planungen hast du eine ungefähre Vorstellung davon, was dich erwartet. Formuliere dein Ziel so, dass du es in jedem Fall erreichen kannst, unabhängig davon, was andere Menschen tun.
Wenn du nicht viel mehr Glück hast als ich, dann bist du optisch keine perfekte Frau! Das ist aber auch gar nicht notwendig, denn keine Frau ist perfekt! Es gibt, große und kleine, schöne und hässliche, dicke und dünne. Wenn du nicht gerade einen Vollbart hast, wirst auch du als Frau zunächst mal nicht total aus diesem sehr weiten Rahmen fallen.
Wenn man, wie ich z.B. selbst für einen Mann ziemlich groß ist, muss man sich darauf einstellen, dass das die Aufmerksamkeit der Leute erregen kann, erst recht, wenn man als Frau unterwegs ist. Das hat zunächst mal gar nichts damit zu tun, ob sie mich als Mann erkennen. Diese Aufmerksamkeit ist erwartbar und wenn ich das weiß, dann verunsichert es mich nicht, wenn es dann tatsächlich eintritt. Überlege dir also vorher, ob du wohl Leute treffen wirst oder eher nicht. Ob du mit jemandem sprechen willst oder nicht. Und sei dabei realistisch! Überlege was wahrscheinlich passieren wird und nicht, was du dir wünschst!
Es ist aber damit nicht getan realistische Erwartungen an die Situation zu haben, du brauchst auch realistische Erwartungen an dich selbst! Also: sei ehrlich und sei nett zu dir und gib dir die Chance, deinen Ausflug zu genießen. Verlange dir nicht zu viel auf einmal ab, hebe dir mehr für später auf. Wenn du Angst davor hast, als Frau sprechen zu müssen, dann plane deinen Ausflug so, dass du wohl nicht reden musst.
1.2.4 Was habe ich davon?
Wenn du dich entschlossen hast, einmal rauszukommen, dann solltest du auch (zumindest ungefähr) wissen, WARUM du das machst. Welche Erlebnisse erhoffst du dir, welche Erfahrungen und Gefühle. Konzentriere dich darauf, welchen Lohn dir die Unternehmung, die du vorhast, einbringt und nicht darauf, was alles schiefgehen könnte.
1.2.5 Was habe und kann ich alles?
Besinne dich auf deine Ressourcen. Was hast du alles, was kannst du alles? Was steht dir alles zur Verfügung um das Abenteuer erfolgreichzu bewältigen? Das können Äußerlichkeiten sein (gute Figur, kleine Füße), aber vor allem Fähigkeiten (Schlagfertig sein, symphatisch wirken, gut Probleme lösen können, aber auch stark sein, also bei Bedrohungen sich wehren können….) Jede Fähigkeit und Eigenschaft, die dir in deinem sonstigen Leben zur Verfügung steht, kann dir auch helfen, deine Unternehmungen als Frau positiv zu gestalten.
Du kannst dich richtig fertig machen, wenn du nur auf das guckst, was bei dir alles schwierig ist … das hilft dir aber nicht, dien Ziel zu erreichen. Schau auf das was du hast und kannst!
1.2.6 Kopfkino
Du kannst deinen Ausflug nicht erst genießen, während du ihn machst oder wenn du hinterher nochmal daran denkst. Du kannst ihn schon vorher genießen!
Dazu kannst du eine Technik nutzen, die ich „Kopfkino“ nenne. Setz dich bequem hin und mach die Augen zu und nun stell dir vor, du siehst einen Film mit dir als Hauptdarstellerin. Du betrachtest dich wie im Fernsehen oder im Kino. Stelle dir vor, wie das sein wird, wenn du unterwegs bist! Ganz genau! Fang damit an, wie du das Haus oder dein Auto verlässt. Schau dir zu, wie du die Tür abschließt und losgehst. Spüre, wie der Wind über deine Beine streicht, höre auf das Klappern deiner Absätze auf dem Asphalt, beobachte dich, wie du die Straße entlanggehst, langsam, ohne Hast. Beobachte dich, wie du reagierst, wenn dir unverhofft Leute entgegenkommen….
Ein solches Gedankenspiel wirkt um so besser, je mehr du in die Details gehst und alle Sinne einbeziehst. Du kannst sehen, hören, spüren, schmecken und riechen! Spule deinen Film in Gedanken vor und zurück, lass interessante Szenen mehrfach ablaufen, variiere sie ein wenig.
Wenn du deinen Ausflug so gedanklich vorwegnimmst, wirst du ruhiger und sicherer in der „Echt“situation, denn du hast die Situation schon erlebt, Verhaltensweisen ganz ohne Risiko schon vorweg ausprobiert.
1.2.7 Rituale
Und so wie ein Sportler sich ein paar Mal ins Gesicht schlägt, oder mit Hingabe sein Handtuch auf die Hantelbank drapiert, so kannst auch du Rituale schaffen und nutzen, die dir helfen zu sagen „Okay, jetzt bin ich Frau und bereit für die Welt!“ Das Schminken, dient natürlich zunächst der optischen Veränderung, aber es ist auch ein Ritual, das du bewusst als solches nutzen kannst,wie auch das Anlegen von Schmuck („Amulette der Weiblichkeit“) oder Straßen-Kleidung (Mantel, Jacke als „Schutzpanzer“). Oder du stellst dich vor dem Ausgang vor den Spiegel und sagst dir „Ich bin eine Frau!“ oder was auch immer dir hilft dich gut zu fühlen. Schaffe dir kleine Rituale, sie werden dich stärker machen.
1.2.8 Eine von Millionen
Ein Aspekt, den du dir immer wieder vor Augen führen solltest, wenn du das Gefühl hast, etwas total Verrücktes zu tun: Millionen von Menschen laufen ungefähr so gekleidet, wie du es vorhast, auf der Straße rum! Frauen sind nichts besonderes, sie sind im Straßenbild total normal. Also warum sollte jemand bei dir etwas anderes vermuten als die Normalität? Du machst nichts besonderes, sondern nur das, was Millionen Menschen in Europa selbstverständlicherweise auch tun bzw. tun würden.
1.2.9 Katastrophenszenario
Abschließend noch eine Übung für Situationen, vor denen man richtig Angst hat. Sie ist (zumindest für mich) recht hilfreich, aber sie hat auch ihre Tücken und ist deshalb auch nicht für jede von euch geeignet.
Die Übung besteht darin, dass man sich vorher vorstellt, was alles im schlimmsten Fall schieflaufen kann. Und ich rede hier nicht von Kleinkram!
Testen wir es mal an. Wenn ich Angst vor einem Ausgang hätte, dann könnte schon das Styling schiefgehen: die Perücke ist weg oder der Hund hat sie halb zerfetzt! Das Makeup färbt meine Haut grün! Kaum ist die Haustür zu stelle ich fest, dass der Haustürschlüssel weg ist! Ich gehe ein paar Schritte und der Absatz bricht ab und als ich mich bücke um den Schuh auszuziehen, reißt der Rock hinten von oben nach unten auf usw usf.
Wenn man dieses Spiel eine Weile gespielt hat, dann merkt man, dass, was immer da draußen sein mag, es viel harmloser ist, als das, was ich mir vorgestellt habe…es ist einfach!
Okay, ich entschuldige mich bei allen, die diese Übung ausprobieren und sich danach gar nicht mehr raustrauen! Es ist eine Typfrage, ob einem solche Schreckensszenarien helfen.
1.3 Mit welchen Problemen muss ich rechnen? Und wie bewältige ich sie?
Trotz aller Vorbereitung gibt es immer wieder Situationen, die du nicht geplant hast.
Regel Nr. 1 aus dem Hitchhiker’s Guide to Galaxy: „Don’t panic!“
Grundsätzlich gilt: Jede Situation, die eine Frau überstehen kann, kannst du auch überstehen!
Und da nur das Unerwartete dich wirklich schocken kann, zähle ich mal ein paar „Standardsituationen“ auf.
1.3.1 Ich muss sprechen!
Jemand spricht dich an oder du brauchst eine Auskunft. Im ersten Fall kannst du noch die Taubstumme mimen oder wegrennen, im zweiten Fall bleibt dir nichts anderes übrig als zu reden. Also tu es! Du brauchst nicht zu kieksen oder zu flüstern. Klar wäre es besser, wenn deine Stimme auf weiblichen Tonfall und Sprachgebrauch hin trainiert wäre (Klar geht das! Guckstu HIER !), doch das braucht es nicht unbedingt. Viele Frauen haben dunkle Stimmen. Und das Schlimmste, was dir passieren kann, ist dass deine Stimme dich als Mann verrät. Das mag doof sein, aber es ist ein Kompliment! Ein großes Kompliment! Vom Aussehen her wurdest du also als Frau eingestuft. Glückwunsch!
1.3.2 Pöbler
Nach meinen Erfahrungen gibt es nur zwei Gruppen, die die Grenzen des Anstands verletzen und mehr tun, als einfach nur gucken. Das sind Jugendliche (aber fast nur wenn sie im Rudel auftreten) und Besoffene. Es ist nicht angenehm, wenn man von so einer Type angegrölt wird, aber es ist auch keine Katastrophe. Ratschlag: Sieh zu, dass du aus der Nähe der Pöbler wegkommst. Zieh deines Weges, als hättest du es nicht bemerkt. Nicht provozieren, nicht wegrennen, nicht stehenbleiben, wenn man geht, nicht hingucken! Es sind Besoffene! Es sind Kinder! Da muss man sich nicht drum kümmern.
1.3.3 Bekannte
Da ich selbst den meisten Menschen in meinem privaten und beruflichen Umfeld nicht auf die Nase gebunden habe, dass ich nicht so langweilig bin, wie ich aussehe, ist das meine Furcht Nr. 1.
Doch schauen wir mal auf die Fakten.
Zunächst ist es unwahrscheinlich, dass du, wenn du dich nicht gerade in deinem „Kiez“ oder in deiner Stammkneipe aufhältst, auf Bekannte triffst. Die Welt ist groß.
Sollte es aber doch eintreten, dann ist lange noch nicht gesagt, dass deine Bekannten etwas anderes sehen als eine Frau oder einen weiblich gekleideten Mann. Wie sollen sie wissen, dass du es bist. Es ist unwahrscheinlich, dass du als Person identifiziert wirst, wenn man dich plötzlich auf der Straße oder im Lokal als Frau sieht. Du kannst dich sehr weitgehend darauf verlassen, dass zwischen deinem männlichen und deinem weiblichen Erscheinungsbild so viel Unterscheid liegt, dass du vielleicht zwar als Mann aber eben nicht als „Der Kurt!!!“ erkannt wirst.
Und wenn doch? Dann steh zu dir. Verblüffenderweise interessiert die meisten Leute erstaunlich wenig, dass du auch als Frau unterwegs bist. Die Leute, die bis jetzt unerwartet rausgefunden haben, dass es mich auch als Frau gibt, hat es nicht besonders interessiert. Hmm, ich muss wohl damit leben, dass ich nicht der Nabel des Universums bin.
1.3.4 Polizei
Zwei Worte: Na und?!
An dieser Stelle verweise ich gerne auf meinen Rechtsartikel, wo ich dieses Thema angesprochen habe. Du tust nichts Verbotenes! Basta!
Um aber längere Kontakte mit der Polizei zu vermeiden, ist es gut seine Ausweispapiere dabei zu haben, auch wenn man dem Passbild gerade nicht sehr ähnlich sieht.
Zum Beleg für meine Behauptung verweise ich auf die vielen einschlägigen Postings in Transgender-Foren. Ich selbst hatte bisher nur einmal „Polizeikontakt“ … und da bin ich mit einer Freundin auf eine Wache getapert um eine Brieftasche abzugeben, die wir in einem Park gefunden hatten. Da der Polizist, der die Fundanzeige aufgenommen hat, mir keine große Beachtung geschenkt hat, kann ich auch nicht über Besonderheiten berichten.
1.3.5 Ich muss mal!
Du bist eine Frau, also nutze die für Damen vorgesehen Örtlichkeiten. Trannies, die auf hohen Hacken und mit hochgezogenem Minirock im Männerpissoir stehen, gibt es nach meinen Erfahrungen nur in Filmen. Frauen sind tolerant! Selbst wenn sie in dir den biologischen Mann erkennen, werden sie Verständnis dafür haben, dass du so wie du grad aussiehst, kein Männerklo besuchen kannst.
Randbemerkung: in einem Roman habe ich mal die Story gelesen, dass Transgender für den Besuch von Damentoiletten ein Teesieb mitnehmen, damit der Klang beim Wasserlassen feminin ist! Hm, vielleicht bin ich unsensibel, aber das halte ich für totalen Quatsch, das Frauen auf der Toilette auf den Klang aus den Nachbarkabinen lauschen.
1.3.6 Das Grauen
Und dann ist sie doch eingetreten: die Situation, die dich überfordert hat. Du stehst irgendwo in der Öffentlichkeit und fühlst dich gedemütigt, lächerlich und klein! Schrecklich! Was nun?
1. Du lebst! Es geht weiter!
2. Konzentriere dich auf deine Atmung! Versuche deine Atmung zu beruhigen. Vergiss die Welt! Atme!
3. Geh weg! Bring dich in Sicherheit!
4. Und später dann: Nutze die Situation, um aus ihr zu lernen.
2. Teil: An was Frau alles denken sollte
2.1 Von zuhause aus
Du hast es gut! Du kannst dir alles in Ruhe bereitlegen und dich auch spät noch umentscheiden.
Du startest von daheim und kehrst wieder dahin zurück. Bevor du dein schützendes Heim verlässt, hast du dich in vertrauter Atmosphäre in Ruhe gestylt. du musst nichts mitnehmen außer deiner Handtasche und deinem Herz. Trotzdem kann es dir den Spaß an deinem aufregenden Erlebnis ziemlich versauen, wenn du an eine blöde Kleinigkeit nicht gedacht hast. Deshalb handelt es sich hier überwiegend um eine „Handtaschenpackliste“.
Natürlich hängt alles stark davon ab, was du vorhast. Geht es nur um einen kleinen Spaziergang um den Block, einen Treff mit Freundinnen oder um einen Einkaufsbummel?
2.1.1 Deine Handtasche
Sie ist die beste Freundin, den du hast. Hier ist alles drin, was du brauchst!
Checkliste
Die praktische PDF-Version zum Ausdrucken und Abhaken gibt es hier!
o Haustürschlüssel
Nr.1! Wenn deine Haustür zu ist, ist sie zu!
o Mobiltelefon
Es bringt Hilfe, Rat und Trost. Außerdem kann man Freundinnen taufrisch von tollen Erlebnissen berichten.
o Taschenspiegel
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
o Parfüm
Männer riechen nichts, aber wir Frauen reagieren empfindlich auf Menschen die entweder nicht so riechen, wie sie sollten oder gar richtig unangenehm miefen. Okay, du riechst von Natur aus gut und bist frisch geduscht, aber der Stress als Frau draußen zu sein und die eventuell falsch gewählte Kleidung kann dich schnell ins Schwitzen bringen…und dann solltest du Parfüm dabeihaben!
o Lippenstift
Wichtig nicht bloß für die Schönheit, sondern vor allem fürs weibliche Ego. Ich genieße es, auf einer Damentoilette den Lippenstift nachzuziehen. Und den Geschmack von Lippenstiften mag ich, ehrlich gesagt, auch.
o Puder
Naja, echt gebraucht habe ich es nicht, doch ich finde es einfach schick (tres chique!) mir eine eventuelle Wartezeit im Lokal damit zu vertreiben, mir das „Näschen zu pudern“. Außerdem kann ich dabei über den Taschenspiegel prima unauffällig gucken, ob evtl jemand mich anstarrt.
o Taschentücher
Gehören in jede Handtasche! Immer!
o Sonnenbrille
Für mich ist eine Sonnenbrille sowieso fast unverzichtbar, weil ich ziemlich lichtempfindlich bin. Aber auch so ist eine Sonnenbrille eine wunderbare Egostütze, denn weil einem die anderen nicht wirklich in die Augen gucken können, gibt sie einem eventuell angeschlagenen Ego prima halt!
o Papiere!
o Personalausweis
Wichtig, damit Polizeikontrollen schnell abgeschlossen sind und nicht zum abendfüllenden Programm ausarten. Glaube mir, den Polizisten ist nicht wichtig, wie du auf dem Ausweis aussiehst, sondern dass du einen hast!
Auch für’s Shopping ist ein Personalausweis manchmal unabdingbar. Bei manchen Geschäften, insbes. im Ausland z.B. musst du zusätzlich zur EC-Karte auch einen Perso vorweisen
o Führerschein
o KFZ-Schein
o Bargeld
Wichtig! Du kannst immer in die Situation kommen, Geld zu brauchen. Denke insbesondere an Münzen für Parkhaus und öff. Verkehrsmittel.
o EC-Karte
Dein Schlüssel zu Bargeld, falls du nicht die Härte hast, mit einer männlichen Karte zu bezahlen.
o Kreditkarte
Die Freiheit nehm ich mir und ich genieße es, mit meiner Jula-Karte zu bezahlen. Ich habe sie IMMER dabei und schon schräge Blicke geerntet, wenn ich als Mann damit bezahlt habe!
o Haarbürste
Die Frisur kann noch so klasse geordnet gewesen sein, nachdem ich ein paar Tops anprobiert habe, sehe ich aus wie ein wildgewordener Handfeger. Gut, wenn dann eine Bürste zur Hand ist.
o Haarklammern, Haarband
Eigentlich trage ich mein Haar offen, doch manchmal ist Bad Hair Day, dann nutze ich Haarklammern. Die sind immer in meiner Handtasche.
o Sicherheitsnadel
Weibliche Kleidung ist tendenziell „pannengeneigter“ als männliche. Ein T-Shirt-Ärmel wird nicht abreißen, aber der Träger eines Spaghettitops eventuell schon. Nähzeug halte ich für übertrieben, aber eine kleine Sicherheitsnadel kann dir den Ausflug retten.
2.1.2 Außerdem
o Benzin
Okay, wenn du dich traust, in weiblicher Version an eine Tanke zu fahren, dann ist es egal. Solltest du aber nur planen, ein wenig durch die Nacht zu fahren um dir an einer stillen Ecke ein wenig Luft unter den Rock wehen zu lassen, dann solltest vorher an genug Sprit im Tank denken.
o Extra Schuhe
Speziell, wenn du deine Schuhe mit den hohen Hacken bisher nur vom Kleiderschrank über den Kühlschrank bis hin zum Wohnzimmer bewegt hast, solltest du einkalkulieren, dass draußen nicht nur die Entfernungen weiter, sondern auch der Boden härter ist. Blasen können einem schnell den Spaß an einem Spaziergang rauben. Mach also, was jede vernünftige Frau tut, nimm für den Notfall ein 2. Paar Schuhe mit!
o Ersatzstrumpfhose
Wer’s braucht. Kein Muss! Tagsüber haben in der Regel Geschäfte offen, wenn einen eine Laufmasche ereilt …. und abends sieht es eh keiner. Aber ich weiß nicht, wie eitel du bist. Nimm halt eine mit!
o Regenschirm
Als Mann in Männerschuhen durch den Regen hetzen ist eine Sache…als Frau, eventuell auf hohen Hacken und mit toller Frisur eine ganz andere.
o Uhr
Na gut, Uhren gibt es fast überall und auf dem Smartphone ist auch eine. Aber es ist schon blöd, wenn man über die Freude Frau zu sein die Zeit vergisst und dann eventuell der Zeitpunkt für eine rechtzeitig-gefahrfreie Rückkehr verpasst wird.
2.2 Stunden als Frau von anderswo
Hier wird es schon etwas komplizierter. Du musst (im Zweifel) alles, was du brauchst, dabeihaben.
2.2.1 Was mitnehmen?
Es gibt einiges zu Bedenken, denn vieles, was du brauchst, kannst du nicht in fremden Wohnungen finden oder einfach nachkaufen.
o Schminksachen
Und damit meine ich nicht nur die Farben. Insbesondere denke ich an Rasierzeug! Falls du dich nicht schon zuhause gründlich rasiert hast. ist dieses männliche Zubehör extrem wichtig. So dick kannst du Makeup gar nicht auftragen, dass es einen 12h-Bart überdeckt. Überhaupt solltest du für alle Fälle immer einen Einwegrasierer bei deinen Malsachen haben. Hast du auch an den Rasierschaum gedacht?
o Haare
Okay, bei einer Trannie-Freundin kann man sicher eine Perücke borgen und den Abend retten, aber in einem Hotel?
o Kleidung
Dass ich mich nicht entscheiden kann und zuhause immer drei verschiedene Outfits einpacke, muss dein Problem nicht sein. Doch ein Hinweis sei gestattet: Kleidung verändert sich durch den Transport in einer Tasche! Wenn du also nicht aussehen willst, als hättest du in deiner tollen Bluse schon übernachtet, dann achte auf knitterfreie Kleidung!
Auch Kleidungseffekte, die du vorher nicht bedacht hast, lassen sich „auswärts“ nicht mehr korrigieren. Häufig ist sexy-feminine Kleidung durchsichtig und speziell weiße Hosen und Kleider sind dünner als man vorher glaubt. Also suche deine Unterwäsche nach der Oberkleidung aus! Na gut, wegen mir auch umgekehrt.
o Busen und Co.
Je nach dem welchen Aufwand du treibst, um weiblichen Körperformen näher zu kommen hast du hier an einiges zu denken. Vermutlich sind 100 % von uns zunächst darauf angewiesen, einen BH mit mehr zu füllen, als unser Körper zu bieten hat. Weitere Bodyformer nutze ich nicht, aber falls du deine Taille mit einem Mieder tunst und deinen Hintern mit einer Polsterhose, dann musst du die natürlich auch mitnehmen.
o Schuhe
Siehe oben, „Extra Schuhe“!
o Schmuck
o Abschminksachen!
Daran zu denken muss ich mich selbst auch immer zwingen, denn ich bin in meiner Vorfreude so fixiert auf das Frauwerden, dass ich an das Ende nicht denken mag. Gleichwohl ist es wichtig! Seit mich mein Sohn mal zusammen mit einem Kumpel nachts um 1:30 Uhr mit den freundlichen Worten „Sag mal, bist du etwa geschminkt?!“ begrüßte, lege ich auf sorgfältiges Abschminken deutlich mehr Wert als früher. Speziell für die Rückverwandlung im Auto oder an anderen Orten ohne Infrastruktur empfehle ich die feuchten Abschminktücher. Wunderbare Sache das! Tragisch nur, dass sich eine langwierige, sorgfältige Arbeit in 2 Minuten vernichten lässt.
Falls du dir die Nägel lackiert hast, musst du auch an Nagellackentferner denken.
2.2.2 Extratücken
o Große Tasche
Wenn du den ganzen Kram beisammen hast, dann brauchst du eine ziemlich große Tasche zum Transport. Mindestens eine große Sporttasche. Ich ziehe eine Sporttasche einem Trolley oder Koffer vor, weil da zwar die Knautschgefahr der Sachen groß ist, ich neugierigen Nachbarn aber immer erzählen kann, ich wolle zum Sport!
o Zeitablauf
Ich gehe gerne direkt nach der Arbeit auf Tour. Das bedeutet, ich muss schon morgens an alles denken und alles mitnehmen. Das bedingt z.B. auch Gedanken daran, wie das Wetter am Abend wohl werden wird. Zudem heißt das, dass die Tasche mit meiner Ausstattung den ganzen Tag im Auto liegen wird. Klingt harmlos, ist es aber nicht, wenn deine Schminkutensilien an einem heißen Sommertag auf 50 Grad Celsius erwärmt wurden. Der Lippenstift ist geschmolzen und Kajal ist nicht mehr nutzbar! Auch cremige Farben in kleinen Tigelchen verhalten sich plötzlich ganz anders beim Auftragen.
2.2.3 Wo werde ich Frau?
Es gibt eine Menge Möglichkeiten, den Mann verschwinden und die Frau ins Leben treten zu lassen. Manche eher rustikal, manche komfortabel
o Auto
Bei meiner Körpergröße und meinen schminktechnischen Fähigkeiten sicherlich eine schiere Notvariante. Es geht, aber es ist nicht toll. Das geht schon damit los, dass kein Wasser da ist (wenn du kein Wohnmobil fährst) und kein vernünftiger Spiegel.
o Öffentliche Waschräume
Bahnhöfe, Raststätten und Autohöfe verfügen über nette kleine Duschräume. Die sind wie ein kleines Badezimmer, preislich sehr erschwinglich und die netten Damen, die sie betreuen haben schon ALLES gesehen. Damit die Chefin nicht schon nach 30 Minuten stressig an der Tür klopft, solltest du vorweg ein paar Euro extra locker machen und ihr erklären, dass du länger brauchst.
o Hotel
Teuer! Das ist auch schon der einzige Nachteil.
o Freundin
Meine favorisierte Variante! Bequem und stressfrei (solange du dich nicht unterwegs mit ihr streitest!). Du solltest den lieben Menschen, die dir da großzügig ihr (in aller Regel für dich extra saubergemachtes und aufgeräumtes!) Bad zur Verfügung stellen, sehr dankbar sein! Zunächst vielleicht gleich dadurch, dass du mit deinen Schminksachen nicht so wild rumsaust und deinen Kram wieder zusammenpackst!
2.2.4 Wo werde ich wieder Mann?
o Wie gehabt
Siehe eben. Praktisch ist es, wenn du da wieder zurückwechselst, wo du gestartet bist, weil du dir dann nicht überlegen musst, wo zwischendurch die Sachen bleiben.
o Zuhause
Eine beliebte, aber nicht ganz tückenfreie Möglichkeit. Du kommst spät von deiner Tour zurück – warum nicht bis daheim Frau bleiben, es ist ja tierisch früh!
Vorsicht vor „präseniler Bettflucht“ und anderen Gründen für schlaflose Mitbewohner oder Nachbarn! Jedenfalls, wenn es dir nicht egal ist, dass der Typ im Nachbarhaus nachts eine fremde Frau aus deinem Auto steigen und dein Haus betreten sieht.
2.3 Mehrere Tage als Frau
Für die mitzunehmenden Dinge gilt das vorher gesagte, bloß die Tasche muss halt noch größer sein, wenn du überhaupt mit einer einzigen auskommst. Ich empfehle einen Trolley, denn eine Dame rennt nicht mit einem Seesack auf dem Rücken umher! Bei der Planung der Sachen, die du mitnehmen willst kannst du dich auf die vorhergehenden Kapitel beziehen. Hier geht es um die „Extratücken“ längerer Aufenthalte.
Damit du nicht einfach „strandest“ solltest du dir Zeit für die Planung im Vorfeld nehmen. Wenn du im Frausein so fit bist, dass du spontan mal ein paar Tage als Frau verbringen kannst, brauchst du diesen Artikel hier sowieso nicht.
2.3.1 Wohin überhaupt?
Eigentlich das geringste Problem! Wenn du nicht gerade in die Mönchsrepublik Athos willst, die keine Frauen duldet, ergeben sich kaum Beschränkungen. Du kannst überall hin … manche Reiseziele erfordern nur etwas mehr Mut und Standing. Deutschland ist problemlos.
2.3.2 Unterkunft buchen
Eigentlich ist es trivial: einfach machen. Habe keine Skrupel von wegen „transgenderfreundlich“ … du bist Kundin!
Doch es ist zunächst mal günstig, vorher überhaupt ein Hotel zu suchen, wenn du keinen Wert darauf legst, nachts in einer fremden Stadt von Hotel zu Hotel zu latschen und dich wegen deines abstrusen Anliegens „Ein Zimmer? Während der Messe????“ schwach anreden zu lassen.
Außerdem beruhigt es ungemein, zu wissen wohin man sein müdes Haupt und die schmerzenden Füße betten kann.
2.3.3 Rasieren, rasieren, rasieren
Eine große Tücke, an die ich zunächst nicht gedacht habe. Man muss sich dauernd rasieren, teils 2x täglich und jedes Mal sehr „scharf“. Meine Haut hat auf die 4. gründliche Rasur in zwei Tagen schon sehr zickig reagiert. Brennen, Jucken, rote Flecken. Überlege dir was du machst, wenn dir das passiert. Probiere vorher aus, wie du eine erhöhte Rasurfrequenz aushältst! Außerdem trainiert das deine Haut.
2.3.4 Die Nerven!
Das meiste, was ich dazu zu sagen habe, findet sich bereits im ersten Teil. Da sich aber die Problematik nach meiner Einschätzung bei längeren Unternehmungen in besonderer Weise stellt, schließe ich mit einigen spezifischen Anmerkungen.
Die Menge macht das Gift. Ein oder zwei Caipi am Abend sind Genuss und wunderbar, einmal die Cocktailkarte komplett runtergesoffen hat häufig üble Begleiterscheinungen… Ich will das jetzt nicht direkt vergleichen, aber was einen Abend lang toll ist, kann einen nach drei Tagen eventuell ziemlich fertig machen. Der 10. Blödmann, der sich witzig findet und „Hey Schnucki…du bist doch ein Mann!“ ruft, kann einer zu viel sein. Was dann? Ich verweise auf meine Ausführungen im 1. Teil. Ansonsten:
o Allein?
Wenn du allein unterwegs bist, dann solltest du vorher überlegt haben, wie du dich alleine wieder stabilisiert kriegst und auf jeden Fall auch einige Notfallnummern dabeihaben. Reden hilft!
o Rettungsleine Männersachen
Sicherlich eine Geschmacksfrage. Die einen brauchen den Reiz, tatsächlich Frau sein zu müssen für die gewählte Zeit. Die anderen können Freiheit nicht genießen, wenn sie nicht wissen, dass für den Notfall ein Fallschirm da ist. Du solltest dir überlegen welcher Typ du bist, bevor du Männersachen mitnimmst oder auf sie verzichtest.
Okay, das waren meine subjektiven Planungstipps. Falls dir notwendige Ergänzungen auffallen: bitte teile sie mir mit.
Schluss:
Es ist schön draußen! Was tust doch noch hier vorm Rechner?
© Jula 2005