Zum Inhalt springen

Nur für genetische Frauen

  • von

Just for the FABs (Female At Birth)

Diesen Text habe ich vor Jahren auf einer amerikanischen Site gefunden. Er wendet sich an biologische Frauen, speziell Partnerinnen von Crossdressern, und ist ein Versuch zu erklären, was so schwer zu erklären ist.  Ich fand ihn so gut, dass ich ihn (hoffentlich richtig) übersetzt und hier verwendet habe. Vielen Dank für diesen tollen Text, Shirley Anne!

Wow! Da sitze ich nun vor dem leeren Bildschirm und es gibt so schrecklich viel, dass ich sagen möchte. Ich fühle mich ein wenig traurig, wenn ich darüber nachdenke, was ich hier gerade tue, weil soviel Traurigkeit mit der ganzen Sache, mit dem Crossdressing und speziell der Beziehung von Crossdressern zu ihren Frauen oder Freundinnen verbunden ist. Es ist wirklich traurig.

Ich wünschte es gebe etwas was ich tun könnte, um ein wenig den Ernst und die Strenge zu erleichtern und mein Versuch ist, gerade das zu tun. Das Problem besteht darin, dass gerade die, die es am notwendigsten hätten, am stärksten vermeiden dies zu sehen und sich Diskussionen entziehen, die zum Thema haben, dass sich Männer (ihr Mann) wünschen Frauenkleidung zu tragen. Das könnte schwierig sein. Egal, ich freue mich, dass du hier bist….

Es gibt hier eine Menge und ich möchte informieren, über gutes und schlechtes, so fair wie möglich. Ich hoffe du näherst dich langsam mit mir und wir schauen uns zunächst die einfacheren Dinge an und kommen zu den problematischeren später – und kommen so fortschreitend zu mehr Verständnis. Es gibt aber auch Leute, die wollen wissen, ob der Butler der Mörder ist, noch bevor sie das Buch gelesen haben. Wenn du dazu gehörst, springe gleich an der tiefsten Stelle in den Pool ( ist er schwul oder möchte er eine Frau werden?) bevor du den Rest liest, doch ich hoffe wirklich, du liest erst das andere. Gut, noch hier? Großartig! Los geht’s.

Okay, lass mich mit einer kleinen Willkommensansprache beginnen. WILLKOMMEN. Das war sehr kurz, bloß ein Scherz, es gibt noch mehr. Ich kenne dich nicht und du kennst mich nicht, doch wir wissen beide ein wenig voneinander. Zum Beispiel weiß ich, dass du entweder ein Crossdresser bist oder mit einem verheiratet oder du hast eine Beziehung mit einem. Wenn du ein Crossdresser bist, fein, lies es und hab Freude daran, doch es wurde geschrieben für die Frauen die ihr geheiratet habt oder mit denen ihr zusammenlebt. Verzeiht wenn ich euch ignoriere und mich nur an die Frauen wende, die wir lieben. Ab hier spreche ich nur zu ihnen, den FABs (Female At Birth) in eurem Leben.

Gut, was weißt du von mir? Du weißt, ich bin ein Mann – schreibt ruhig MANN in Großbuchstaben. Du weißt auch, dass ich von Zeit zu Zeit Frauenkleidung trage. „Genau“ sagst du, „und das kostet dir die Großbuchstaben, wenn nicht deine ganze Männlichkeit überhaupt.“

Gemerkt? Du hast eine Meinung dazu. Klar hast du und warum solltest du nicht? Es ist albern und es ist schwer damit umzugehen. Soll ich dich überraschen? Ich bin deiner Ansicht! Die meisten von uns würden dir zustimmen, wenn sie ehrlich sind. Warum beginnen wir nicht damit, darüber zu reden, wie du dich fühltest, als du herausgefunden hast, dass dein Mann ein Crossdresser ist.

Sagte da jemand „Moment mal. Wie willst du wissen, was wir fühlen?“ Guter Punkt. Ich bin bloß ein Mann, wie kann ich dich da verstehen? Doch lass dich mal darauf ein und gib mir einen Versuch. Vielleicht ist es amüsant für dich zu sehen, wie ein Mann versucht, eine Frau zu erklären. Lass es an dich heran, es könnte sogar lustig sein, wenn du guter Laune wärst und dir nicht dieses Crossdressing im Nacken säße.

Ich schätze, du warst nicht wild darauf zu erkennen, dass er (dein Mann) ein CD (Crossdresser) ist. Vermutlich wusstest du wenig oder nichts über Crossdressing und du warst dir sicher, dass du es in deinem Leben nicht brauchen kannst. Da hast du recht. Das muss ich zugestehen. Ich (wir) wir wusste auch nichts darüber und ich brauchte es sicher auch nicht in unserem Leben. Ich komme darauf später zurück.

Doch da ist es, mitten in unseren Leben, wie eine fetter Pickel oben auf der Nase. Es scheint doch, als wäre es eine gute Idee, ein wenig darüber zu lernen und was es damit auf sich hat. Zunächst möchte ich aber darüber reden, wie du dich damit fühlst und dann werden wir weitermachen und schauen, was wir lernen können.

Es gibt keine Universalantwort zu den Gefühlen die du hattest und noch hast, doch probieren wir es trotzdem. Vermutlich war deine erste Reaktion Unglaube. „Das kann nicht wahr sein. die machst Scherze. Du kannst nicht so einer sein.“ Nachdem das vorbei war, fühltest du dich betrogen oder getäuscht. Verbunden damit war ein Gefühl der Verletzung. Warum kann der den du liebst dir so etwas antun? Schnell danach kam die Furcht. „Bist du schwul? Musst du ja wohl sein. was versteckst du sonst noch? Wie pervers bist du? Hast du AIDS? Vieles davon war und ist die Furcht vor dem Unbekannten. Mach dir keine Sorgen, denn das ist natürlich. Wo Furcht ist, ist normalerweise auch Zorn. Ich bin sicher, du warst oder bist zornig deswegen. Warum nicht? Einen Mann zu haben, der wie ein Mädchen gekleidet rumläuft, ist nicht das, was du dir vorgestellt hast, als du dich für ihn entschieden hast.

Eventuell fühlst du dich auch bedroht. Falls du Kinder hast, ist es fast sicher, dass du dein „Nest“ und die Welt drum herum ernsthaft bedroht fühlst. „Will er eine Frau werden? Trifft er sich mit Männern? Werden es unsere Kinder herausfinden oder unsere Nachbarn und Freunde? Was werden sie sagen? Oder noch schlimmer …. was werden sie denken? Das ist schrecklich. Es muss aufhören!“

Lass uns das letzte gleich vergessen. Es ist nicht zu beenden. Aber das ist nicht so schlimm, wie du vielleicht glaubst. Ehrlich. Ich weiß, es ist schwer zu glauben und warum solltest du mir glauben? Gut, hat er dir erzählt sein Crossdressing habe schon angefangen, bevor er sich daran erinnern kann? Frag ihn. Es fing wahrscheinlich an, bevor er ein Teenager war und wohl schon als er noch nicht mal 10 Jahre alt war.

„Was beweist das?“ Nur eins. Er ist schon lange ein CD. Es zeigt auch, dass es ihn einfach getroffen hat. Er hat es sich nicht ausgesucht. Bedenke, er war nicht alt genug, um irgend etwas darüber zu wissen, als es ihn in Besitz nahm. Er spielte noch mit Plastiksoldaten im Gras oder fuhr mit dem Tretroller. Aber wie konnte es geschehen, wenn er sich nicht dazu entschlossen hat?

Ich weiß es nicht. Es gibt viele Theorien darüber und einige davon finde ich gut, doch wenn man es zusammenfasst, muss man zugestehen, dass wir nicht wirklich wissen was dazu führt. Ich weiß, mich traf es vor meiner Pubertät, doch ich habe keine Ahnung, was das bedeutet. Wovon ich dich jetzt überzeugen will, ist, dass er nicht nur seit langem ein CD ist, sondern dass er es auch immer bleiben wird und dass das nicht so schlimm ist, wie es scheint.

Mir ist klar, dass du entscheiden musst, wie schlimm es ist und so kommen wir zu der Frage, ob man ihn „heilen“ kann. Ich weiß ehrlich nicht, was ich dir da sagen soll. Dein Verstand ruft „Es muss doch bloß 1 Weg geben es loszuwerden!“ Ja, das wäre schön. Alles wäre so wie früher und könnte ungestört weitergehen. Du würdest ihm vergeben, dass er krank war und wärst ihm wieder gut. Das ist doch einen Versuch wert, oder?

NEIN! Es wäre einen Versuch wert, wenn es irgendeine Erfolgschance gäbe. Dann wäre es einen Versuch wert und du hättest jedes Recht wütend zu sein, wenn er sich der „Kur“ nicht unterzöge. Hier muss ich vielleicht etwas gestehen. Wenn es eine Pille gäbe, die meinen Wunsch zum Crossdressing absolut und für immer beseitigen würde, würde ich sie nicht nehmen.

Jetzt habe ich es getan. Jetzt habe ich mir selbst in den Fuß geschossen. Du denkst, ich sagte gerade, dass ich ein CD sein will. Das stimmt nicht ganz genau. Das ist, was du aus meinen Worten rausgehört hast. Was ich meinte, war ein wenig anders. Lass es mich erklären. Wäre ich nie ein CD gewesen, würde ich alles tun um zu vermeiden, einer zu werden. Das würde alle Schuld von mir nehmen und alle Probleme in Leben und Partnerschaft vermeiden. Das Reinergebnis wäre wunderbar.

ABER…

Ich habe diese Wahl nicht. Ich habe dieses „Mädchen“ in mir nun mal getroffen, kennengelernt und lebe schon sehr lange mit ihm. Es ist nicht „als wenn“ sie ein Teil von mir wäre, sie ist TATSÄCHLICH ein Teil von mir und ich würde sie nicht TÖTEN, selbst wenn ich es könnte. Sie stirbt, wenn ich sterbe. So einfach ist das.

Wir könnten das jetzt eine Weile diskutieren und du würdest mir erklären, wie rücksichtslos es von mir ist, wenn ich „sie“ mehr wertschätze als die Frau in meinem Leben, doch es ist nicht so. Ich schätze, sie (Shirley Anne, mein Frauenname) ist die Schwester in meinem Leben und so wird sie vielleicht Probleme mit der Frau in meinem Leben hervorrufen, doch sie ist nicht wichtiger als sie. Sie konkurriert auch nicht mit meiner Partnerin. Sie sind verschiedene Personen und besetzen unterschiedliche Plätze.

Doch tatsächlich geht diese ganze Diskussion an der Sache vorbei. Die Pille existiert nicht und auch keine andere Form von Therapie für Crossdressing. … Es mag ein paar Therapeuten geben, die denken, sie könnten es heilen, doch wahrscheinlich richten sie mehr Schaden an, als sie Gutes tun und am Ende scheitern sie sowieso. 

Das ist das Wichtigste, das du akzeptieren musst: Er wird ein CD bleiben. Wahrscheinlich kannst du das hier und jetzt nicht so annehmen, doch glaube mir, es wird schwierig, wenn du dich an diesem Punkt festbeißt. Nimm dir Zeit um Lösungen zu suchen, so wie du dir Zeit genommen hast, dies zu lesen. Du wirst zu dem Schluss kommen, das ich Recht habe und dann kannst du weitermachen.

Für den Moment akzeptiere, dass es keine Heilung gibt und sei es auch nur um des Argumentes willen. Das im Hinterkopf können wir fortfahren. Wir wissen beide, das du die Annahme später noch überprüfen wirst. Nimm es einfach mal an. Er wird ein CD bleiben. Das ist nicht nur übel und es ist nicht so schlimm wie du vielleicht glaubst.

Verstehe mich nicht falsch. Es gibt bestimmt bessere Nachrichten als das, doch du hättest es auch schlimmer erwischen können. Es wäre sicher eines der blödesten Dinge, die ich jetzt tun könnte, zu versuchen, dich zu überzeugen, dass du froh sein kannst, dass er nicht rumläuft und Leute erschießt. Du hast recht. Wir müssen darauf schauen, was im Glas ist und nicht darauf, was nicht drin ist. Prima. Schauen wir ins Glas.

Das erste, was wir sehen, ist Frauenkleidung. Das ist eine sehr generelle Feststellung. Warum so allgemein? Weil es da so viele Richtungen gibt, in die es gehen kann. Z.B. was für Kleidung und wie viel davon. Manche mögen es, sich wie ein kleines Mädchen anzuziehen. Manche ziehen sich an wie ein Flittchen, andere wie ein Schulmädchen oder ein Cheerleader. Das verkleiden kann nur einige Kleidungsstücke betreffen oder eine volle Verwandlung mit MakeUp, von Perücke bis Pumps. Du kannst Dienstmädchen und Matronen unter uns finden. Es gibt auch solche, die männlich aussehende Kleidung tragen, solange sie nur aus der Abteilung für Damenoberbekleidung kommt. Ich wollte nur sicher gehen, keinen Fehler zu machen und deshalb sagte ich Frauenkleidung und nichts weiter.

Prima, wenn das alles wäre, dann wäre das Problem gar nicht so groß. Wenn dein Mann erklärte, dass er gerne ab und zu Höschen unter seiner normalen Kleidung tragen würde, was würdest du sagen? Ich schätze, du würdest denken, dass es nicht nur albern oder sogar verrückt ist, sondern auch extrem unpraktisch. Doch du würdest dich damit abfinden, so lange es niemand anderes rausfindet. Lass uns diese Idee noch ein wenig weiterspinnen und schauen, wohin sie uns führt.

Du hast schon wieder recht, und es nervt mich allmählich ein wenig, dass du dauernd recht hast. Klar ist es albern, vielleicht verrückt und sicher unpraktisch. Doch auch unsere männliche Ausstattung könnte besser gestaltet sein. Irgend etwas ist immer in Unordnung. Wir haben einen Spruch: „Da kannst du Schütteln oder Klopfen … in die Hose geht der letzte Tropfen“. Baumwollene Wäsche ist sinnvoll und ich trage sie 98% der Zeit, wenn ich als Mann gekleidet bin. Doch dann gibt es da noch die wunderbaren 2%, wenn ich meine Dessous trage. Oh. Das Gefühl der weichen, wundervoll weiblichen Stoffe. Oh…

Entschuldigung, es geht wieder. Ich wollte mich nicht so gehen lassen. Ich sitze jetzt hier wie der Trainer einer Jugendmannschaft im Fußball. Kein bisschen weibliches an mir oder um mich herum und eine Rasur hätte ich auch nötig. Starke, haarige Beine ragen aus meinen dunkelblauen Shorts heraus und haarige Arme aus meinem blauen Golfhemd. Shirley ist nirgends zu sehen und so ist es die meiste Zeit. Doch sie meldet sich mit Nachrichten von Zeit zu Zeit. „Schönes Kleid. Nette Kleidung und wirklich tolle Schuhe. Ob ich wohl in denen laufen könnte? Oh, du siehst gut aus, ich wünschte ich hätte auch so schöne Haare.“ Das ist, was gerade wegen der Höschen passiert.

Er erzählt dir vielleicht, wie zart sich das Gewebe anfühlt und er hat recht. Er erzählt vielleicht auch, wie schön die Farbe ist und dass das Muster schöner ist als bei Jockey-Shorts. Auch das stimmt. Doch im Grunde geht es darum, dass diese Höschen jenseits der Geschlechtergrenze sind. Sie sind weiblich. Deshalb wollen wir sie tragen. Es ist wie ein Angebot an die Frau, die in uns eingesperrt ist.

Jetzt haben wir so getan, als wären die Kleidungsstücke das ganze Problem. Doch wir beide wissen, dass das nicht stimmt. Stelle dir mal für einen Moment vor, es wäre nur die Kleidung ab und zu. Komm schon, du kannst es dir vorstellen, oder nicht?

Wäre es in Ordnung, wenn er ab und zu diese Höschen tragen würde? Nicht immer, verstehst du, nur gelegentlich. Und einen BH? Unter seinen normalen Sachen natürlich. Die Frau in ihm drin würde sich besser fühlen, wenn sie das dürfte. Dann lass uns weiter machen. Nun stell dir vor, du hast ja gesagt und dass es dir nichts ausmacht. Du merkst schon, es geht mir um mehr.

Aha. Das ist es. Bloß weil du merktest, dass ich mehr will, sagtest du NEIN. Gib ihm einen Finger und er nimmt die ganze Hand. Gib ihm die Hand und er will den Arm. Du weißt, wie es abläuft, deswegen verweigerst du auch den Finger. Guter Schachzug. Oder doch nicht?

Frag dich doch mal, warum. Warum willst du nicht, dass er ab und zu einen BH trägt? Ja, wir haben es schon entdeckt. Er will dann mehr. Aber das ist nicht der einzige Grund. Deine Gefühle kämpfen mit einer Idee und sie schauen auf all die unbeantworteten Fragen über Homosexualität und Perversion während du überlegst, was wäre, wenn es jemand rausfindet.

Neuigkeit: Er hat sein ganzes Leben mit dem selben Problem zugebracht. Einerseits kann er nicht anders als diese Sachen zu tragen und andererseits kämpft er mit Zweifeln und ängsten. Sie wurden sogar schlimmer, als er begann es mit dir zu teilen (oder als du ihn erwischt hast) und nun schwitzt er Blut und Wasser vor Angst, wie es ausgehen wird. Kein Wunder, dass er so defensiv ist.

Zurück zu dir. Ich will dir da nichts einreden. Das überlasse ich ihm und wünsche ihm dafür viel Erfolg. Was ich nun versuchen möchte ist, dass du mit offenem Verstand ein Stück mit mir gehst. Ich sag dir was, lass uns ihn mal für ein paar Augenblicke vergessen und statt dessen mich nehmen. Nun, stört es dich, dass ich ab und zu einen BH trage? Nein, es ist dir egal. Oh, das ist toll. Du hast mich gerade sehr glücklich gemacht und ich liebe dich dafür.

Äh, wäre es in Ordnung, wenn ich ein Kleid über den BH zöge?

Du bist nicht fair! Die richtige Antwort hier ist nicht: “ Hör mal zu, es ist mir scheißegal, was du anziehst, solange du nicht mein Mann bist.“ Ich versuche nicht, dich zu manipulieren. Ich versuche, dein Bewusstsein dafür zu öffnen, damit wir weitergehen können zu wichtigeren Fragen. Weißt du, zu denen die dich berühren. Arbeite mit mir zusammen und wir kommen weiter.

Sehen wir der Sache ins Auge, wenn du wirklich glauben würdest, dass es nicht mehr wäre als das Tragen von Frauenkleidung und nichts mehr, dann würde es dich wahrscheinlich nicht mehr berühren. Klar, du würdest deine Ruhe haben wollen und es nicht sehen wollen, doch deine ängste wären beruhigt, wenn du wüsstest, dass es ihm nur darum geht, privat diese albernen Sachen zu tragen.

Warte eine Sekunde. Ich weiß, dass es um mehr als nur die Kleidung geht, so dass die Aussage eben eigentlich sinnlos ist. Ich sagte nur, WENN es alles wäre. Sei jetzt ehrlich – bloß mit dir selbst. Du könntest und würdest damit leben können,WENN das Umziehen wirklich ABSOLUT alles wäre.

Jetzt hab ich dich!! Denk darüber nach. Wenn die Antwort ja ist, dann ist das was dich besorgt etwas anderes als gerade die Kleidung. Ja, ein Mann im Kleid ist albern. Ja, es gibt keinen vernünftigen Grund für sowas. Ja, alles das und mehr, doch dir ist auch klar, dass dadurch niemandem weh getan wird. Das Problem – dein Problem – geht tiefer und wir müssen hinter die Kleidung schauen, um es für dich zu finden. Bis wir es finden, bis DU es findest, wirst du nicht in der Lage sein, damit auf eine Weise umzugehen, die dich glücklich macht. Lassen wir deinen Typen für eine Weile in seinem Kleid herumstehen und kümmern wir uns um anderes.

Ich werde jetzt durch ein paar Ideen sehr schnell hindurchhasten. Zum Ersten magst du da Gefühl haben, dass er dich und die anderen Frauen verspottet, wenn er tut, was er tut. Eine Frage. Liebt er dich? Antworte ehrlich. Die Antwort ist JA! Wenn es anders wäre, wieso macht es ihm dann soviel aus, wie du das Ganze aufnimmst? Es wäre ihm dann egal. Es gibt Frauen da draußen, die ihn gerne nehmen würden, mit Kleidern und allem. Er liebt dich. Er möchte sein intimstes Geheimnis mit dir teilen. Jemanden lieben und ihn verspotten passt nicht zusammen.

Nehmen wir mal an, er liebt Golf. Nehmen wir an, er ist verrückt danach. Manche, die sehen, wie er den Schläger schwingt, mögen sagen, er macht das ganze Spiel zum Gespött. Doch es ist nicht so. Er tut etwas, was er liebt und versucht darin besser zu werden. Tatsächlich glaubt er, er wäre recht akzeptabel darin auch wenn es in Wirklichkeit weit davon entfernt ist.

Nun, er sieht lächerlich in einem Kleid aus. Das ist das Gleiche. Er liebt Frauen insgesamt und dich im Besonderen. Er hat sogar ein wenig Weiblichkeit in sich drin. „Sie“ versucht ihr bestes, sich auszudrücken. Unglücklicherweise ist ihr bestes nicht besonders gut. Doch schau, wie hart „sie“ dafür arbeitet. Er verspottet niemanden anderen. Er versucht sehr ernsthaft, eine von euch zu sein, und sei es nur für eine Weile.

Zeit für ein Klischee: „Imitation ist die ehrlichste Form der Schmeichelei.“

Nächster kurzer Punkt – er tritt in Konkurrenz zu dir. Das ist kein Vergleich. Du gewinnst!. Doch es kann das sein, was fühlst. Du denkst es nicht wirklich. Du fühlst es. Du hast das Gefühl, das er deine Weiblichkeit bedroht. Was soll ich sagen? Das ist ein großes Problem. Ich würde es hassen, wenn du versuchen würdest mich in bestimmter Hinsicht mit Männlichkeit zu übertrumpfen. Es muss hart sein, das Gefühl zu haben, dass er versucht, weiblicher zu sein als du. Du magst anders denken, doch das ändert nicht deine Gefühle und, wenn ich eines über Frauen gelernt habe, dann dass sie üblicherweise ihren Gefühlen folgen. Was nun?

Er hat dich gewählt. Das ist ein sehr wichtiges Teil des Puzzles. Vielleicht ändert es nicht deine Gefühle, doch es ist trotzdem wichtig. Du bist sein Ideal von der Frau, die er möchte. Behalte das im Sinn. Die Frau in ihm ist ein anderer Teil und er möchte das Beste für „sie“, doch du bist die beste Frau für „ihn“. Behalte das in Erinnerung. Denk eine Weile drüber nach und du wirst sehen, dass ich recht habe.

„Doch er zieht sich ganz anders an als ich. Wieso das?“ Gut, dass du es ansprichst. Du weißt, dass Männer selten bemerken, was andere Männer anhaben und sie bemerken auch selten, was Frauen so anhaben. Nun, ein CD ist in der Lage, dir detailliert zu beschreiben, was eine attraktive Frau trägt. Probiere es aus. Du weißt, dass ein Mann auf die Bitte hin, eine Frau zu beschreiben, die gerade durch den Raum gegangen ist, etwas über ihre Haare, ihr Gesicht, ihre Brüste und Beine sagen wird. Dein Mann kann dir erzählen, was sie anhatte. Vielleicht hatte er nicht die Zeit, den Rest zu bemerken und er weiß nur das. Ich frage mich, ob Frauen auch so sind.

Nun zu deiner Frage. Seine „Frau“ ist wahrscheinlich nicht genauso alt wie er. Sie wurde erst geboren, als er ungefähr zwischen 4 und 14 Jahre alt war und danach hatte sie nicht viel Gelegenheit, um Erfahrungen zu sammeln, weil sie auch nicht oft draußen war. Sie ist wahrscheinlich immer noch sehr jung und versucht, sich dementsprechend zu kleiden. Sie will dich weder verspotten noch sich mit dir messen oder sonstwas in der Art. Sie möchte sich nur ihrem Alter und ihrer Reife gemäß kleiden und das (möglicherweise unreife) Bild von sich selbst zum Leben erwecken.

Das ganze mündet wieder in die frühere Frage des Vergleichs und der Bedrohung DEINER Weiblichkeit. Siehst du, „sie“ versucht SICH SELBST auszudrücken. Es ist nicht nach außen, sondern nach innen gerichtet. Wahrscheinlich hat sie auch ein unreifes Bild von sich selbst. Bei vielen von uns CD ist das so. unser „Mädchen“ schaut auf zu Frauen. „Sie“ sucht bei ihnen nach Anleitung und beneidet sie, weil „all die schönen Sachen anziehen dürfen und immer toll aussehen, wenn sie es nur wollen.“ Tatsache ist, dass Frauen an sowas keinen Gedanken verschwenden. Sie akzeptieren es als bloße Selbstverständlichkeit und nichts mehr. Es ist kein Goldschatz, der in ihren Schoß gefallen ist. Für sie ist es nichts als eine Alltagsaufgabe, die Zeit und Mühe beansprucht.

Ich kann nach draußen gehen und brauche bloß eine Hose und ein paar Schuhe und nicht mehr tun als das Gesicht zu waschen und die Haare zu kämmen, wenn ich das will. Hemd und Rasur sind nicht unbedingt nötig. Kein Problem. Das mag dir als etwas besonderes vorkommen. Mir bedeutet es nichts, ich mache es schon lange und es ist total akzeptabel. Ich könnte jetzt noch viele weitere, ähnliche Beispiele aufführen, doch der wichtige Punkt ist, dass Crossdresser alles dafür geben würden, wenn sie es sich erlauben könnten, einen schönen Rock anzuziehen und eine Bluse und ein Paar Pumps und dann einen Einkaufsbummel in der Stadt oder im Einkaufszentrum zu machen. So selbstverständlich für dich und so unerreichbar für die meisten von uns.

Zurück zu der Sache mit dem Selbstbild. Das Gefühl im Vergleich zu richtigen Frauen minderwertig zu sein und die extrem hohe Achtung die wir richtigen Frauen entgegenbringen ist vielleicht die Basis von einigen unserer Fantasien. Diese gehen vielleicht in die Richtung, deine Dienerin zu sein oder anderes. Auch dies belegt, dass wir uns weder mit euch messen noch euch verspotten wollen. Es geht uns gerade um das Gegenteil.

Es fühlt sich immer noch nach Spott oder Schlimmerem an. Himmel, er möchte sich wie eine Nutte anziehen und das bringt etwas in den meisten geborenen Frauen zum Klingen. Wir verbringen unser Leben unter dem Zwang, wachsam sein zu müssen, damit wir nicht beraubt oder belästigt werden. Und nun kleidet er sich ausgerechnet auf eine Art, die dazu einzuladen scheint – als wolle er sagen, dass gerade dass seine Vorstellung davon ist, was Frauen wirklich wollen. Entschuldige bitte. Ich möchte dich eigentlich nicht unterbrechen, weil du gerade dabei bist etwas anzusprechen, dass sehr tief geht, doch du weißt jetzt schon, was du davon hältst. Gestehe zu, dass weder er noch seine „Frau“ wirklich die tiefe und konstante Furcht verstehen kann, in der du lebst. Wie könnte er? Gut, es gäbe einen Weg, zum Beispiel, wenn ihm etwas zustieße, was wir jedoch nicht hoffen wollen.

Du musst das mit ihm oder „ihr“ besprechen, so dass es zu Tage tritt. Zwei Dinge werden dann (hoffentlich) geschehen. Zunächst entwickelt er ein gewisses Verständnis nicht nur für deine Gefühle, sondern auch dafür, warum dir bestimmte Dinge so viel Missbehagen bereiten und wahrscheinlich beeinflusst du damit auch seine Art sich zu kleiden. Zum zweiten kannst du deinen Gefühlen darüber Luft machen, die sich angestaut haben, weil die Dinge nun mal nicht so sind, wie sie sein sollten. Er wird dir für alles, was seiner „Frau“ das Leben erleichtert, so dankbar sein, dass er sehr ernsthaft versuchen wird, deine Gefühle zu verstehen und er wird versuchen, es für dich akzeptabler zu gestalten.

Ich versuche das noch einmal aus einer anderen Perspektive zu beleuchten und das ist vielleicht überraschend. Wenn ich Profiboxer wäre, würde ich wohl im Mittelgewicht kämpfen. Das ist bloß eine Größenangabe. Ohne Angeberei sage ich, dass das Selbstvertrauen habe (gewachsen durch frühere Erfahrungen), dass ich immer und überall hingehen kann. Das mag zum Teil testosteronbedingte Dummheit sein, doch es ist trotzdem wahr. Gut, jetzt habe ich mich dir gegenüber als „harter Typ“ dargestellt. Jetzt kommt die andere Seite der Medaille. „Shirley Anne“ ist mit Angst unterwegs. Nein, ich rede nicht von der Angst vor der Entdeckung oder davor was passieren kann wenn jemand „sie“ zu genau anschaut oder reden hört. Das wäre vor allem peinlich. Ich rede von körperlicher Angst. „Sie“ muss von dem Attraktivitätslevel, den sie sich wünscht, Abstriche machen, eben um weniger Aufmerksamkeit hervorzurufen.

Sie muss das Wann und Wo ihrer kurzen Auftritte genau planen und es geschieht meist in hellen Parkhäusern am frühen Abend. „Shirley“ schaut sich immer vorsichtig um und versucht sicher zu gehen, dass keine Männer in der Nähe oder in geparkten Autos sind. Sie weiß, dass dieser Auftritt nicht nur die Gefahr der Belästigung beinhaltet, die mir ansonsten egal ist, sondern auch eine hohe Wahrscheinlichkeit hat, mit dem falschen Mann als „Frau“ konfrontiert zu werden. Die Wahrheit ist, dass ich mich sehr verletzlich fühle, wenn ich als „Shirley“ gekleidet bin.

Nun, mir ist schon klar, dass ein solcher Zusammenstoß für mich tatsächlich nicht die gleichen katastrophalen Auswirkungen haben würde, wie für eine biologische Frau, weil ich auch alles tun würde, um „sie“ zu beschützen, doch die Angst ist trotzdem vorhanden und sehr real. Da ist auch die Frage, wie überzeugend ich „ihre“ Pumps und den engen Rock tragen könnte. So fühlen viele Crossdresser. Deshalb können sie auch manche deiner Gefühle verstehen, auch wenn ihnen Abwehrmittel zur Verfügung stehen, die du nicht hast. Ich denke manchmal, alle Männer sollten einmal lange genug als attraktive Frau rumlaufen um zu verstehen, welche Gefühle einen dann befallen.

Du magst nun fragen, warum wir uns trotz dieser Tatsachen auf diese Art kleiden wollen oder müssen. Zunächst einmal gefallen uns diese Fakten nicht besser als dir. Und zum anderen haben wir nicht „dieses“ Bild im Sinn, wenn wir uns vorstellen wie Frauen sein sollten. Wir meinen nur, dass Frauen sich so zeigen sollen dürften, wie ihnen ist und dass sie sich deshalb nicht fürchten müssen sollten. Vielleicht möchte das Mädchen in uns auch nur ausdrücken, dass sie eben noch unreif ist. Vielleicht ist es auch die Karikatur des jungen Mädchens, das so früh im Leben verdrängt wurde. Es hat nichts mit unserer Wahrnehmung der Realität zu tun. Wir lieben dich, so wie du bist.

Hey!Danke für deine Hilfe. Ich habe über das Folgende sehr intensiv nachgedacht, weil ich schon so lange darauf gewartet habe, es dir schreiben zu können und habe etwas entdeckt, das ein wenig Licht auf die Frage nach dem WARUM wirft. Wir müssen aber daran denken, dass jeder Mensch anders ist und dass andere sicher eine andere Mischung aus dem was und warum sie es haben sind. Es passt irgendwie zu meiner Mischung. Es ist ein Durchbruch und auch eine Theorie. Hier kommt sie:

Stelle dir mal vor, ich hätte zu einem sehr frühen Zeitpunkt in meinem Leben die Erkenntnis gewonnen, dass Mädchen die besseren Lebewesen sind. Sie sind erstrebenswerter unter vielen Aspekten. Bloß, dass sie Realität meines Lebens war, dass ich ein Junge war. Es ist aber auch Realität, dass es viele Vorteile hat, ein Junge zu sein – Vorteile, von denen ich (unterbewusst) meinte, dass sie nicht viel Wert seien. Doch ich war trotzdem ein Junge und konnte die schöne Seite des Lebens nur betrachten. Wie auch mit anderen Dingen, machen wir Witze über das, was wir nicht haben können. Das war, was die anderen Jungs taten und ich machte mit, um eben dabei zu sein. Trotzdem fühlte ich mich schuldig wegen der „Das ist Mädchen-Kram“-Haltung. Daraus entstanden verschieden Arten der Kompensation. (Erinnere dich daran, dass wir über mich als kleines Kind reden). Diese Kompensation hatte verschiedene Aspekte.

Einer war sicher der Wunsch an dieser wundervolleren, weicheren und schöneren Seite des Lebens teilhaben zu können. Das führte zu dem Bedürfnis nach Crossdressing. Das Gefühl sie besuchen und eine von ihnen ein zu können war himmlisch. Ein weiterer Aspekt ist etwas verzwickter. Es ist so eine Art Wiedergutmachung für all die bösen Dinge, die Männer über Frauen gesagt und gedacht haben. Himmel, das habe ich nämlich auch getan, weil ich auch einer von ihnen sein musste. Um es nun wieder gut zu machen, adaptierte ich für die „Frau“ in mir all die schlechten, niederen und unfairen Eigenschaften, die Mädchen von Jungs zugeschrieben bekommen. Das waren die Verhaltensdinge. Irgendwie habe ich geglaubt, es tun zu müssen um die falschen Dinge, die ich und andere getan haben wieder richtig zu stellen.

Später im Leben, war all dies fester und ewiger Bestandteil meines Charakters geworden und es wurde für mich zur Notwendigkeit. Doch es geht noch weiter. Ich hatte die Sehnsucht, mich ( in der Form meiner inneren „Frau“) einer biologischen Frau anzubieten. Das war auch Teil dieses Versuches, eine Wiedergutmachung für die bestehenden Verhältnisse zu leisten. Ich könnte nun, da ich es herausgefunden habe, damit weitermachen, doch du weißt selbst, wie es mit dem anderen zusammenpasst, wenn du es versuchst. Ich hätte auch nicht so viel Platz auf diese Idee verwendet, wenn ich nicht das Gefühl hätte, über etwas Wichtiges gestolpert zu sein und dass es Teil einer Erklärung für viele Crossdresser sein könnte. Auch für den deinigen. Nein meine Liebe, wir verspotten euch NICHT.

Schaust du mir gut zu, wie ich mir selbst in den Fuß schieße bei dem Versuch, etwas von dem zu erläutern, das DU FüHLST? Es hat weniger mit Spott zu tun als mit etwas, das viel tiefer in der weiblichen Psyche verborgen ist. Ihr wart so häufig Ziel von negativen Angriffen bezüglich „Frauenkram“ und ähnlichem, dass viele von Euch sich mit Bedacht von jenen Bildern absentiert haben, die solche Angriffe hervorrufen. In diesem Prozess habt ihr alle Dinge, die euch Leid bringen oder euch auf euer Frausein reduzieren, zurückgewiesen. Und des weiteren habt ihr Verachtung für die entwickelt, die weiterhin diesem Bild entsprechen und dadurch den Anschein erhalten, dass Mädchen so sind, wie ihnen vorgeworfen wird. Ihr habt sicher recht, euch so verhalten zu haben und ich hätte es auch so gemacht, wenn ich eine Frau wäre. Wie ich bereits oben erklärt habe, gehen wir Crossdresser mit manchen Dingen anders um obwohl wir die gleichen Gründe haben wie ihr. Zunächst taten wir es für euch und nun müssen wir damit leben. Diesen Abschnitt habe ich hinzugefügt, um dir manche Gefühle, die du haben magst, verstehen zu helfen. Ich versuche es so gut wie möglich von beiden Seiten her zu betrachten.

Nun komme ich zu etwas, das ich nicht beantworten kann. Vielleicht sollte ich es besser ganz weglassen, doch ich möchte es so weit probieren, wie es eben geht. Warum soll es uns erlaubt sein, auf beiden Seiten des Zaunes zu leben, während du auf deiner Seite bleiben musst? Wir sind Männer und genießen all deren Sachen und wir wollen auch noch in einen weiblichen Modus wechseln und das alles auch noch mitnehmen. Das scheint nicht gerecht zu sein. Andererseits, willst du wirklich in Jeans und T-Shirt mit den Jungs rumhängen und saufen und rülpsen? Der Männerkram ist nicht so toll, wie es scheinen mag. Ich denke irgendwie, ihr seid über sowas erhaben. Wir möchten euch nur auf eurem höheren Niveau ab und zu besuchen. Ich weiß, das ist nicht gerade eine tolle Antwort, doch die beste, die mir momentan einfällt.

Bereit für eine kleine überraschung? über die Kleidung hinaus, pflegen wir noch andere weibliche Bereiche. Alberne Sachen wie Hausarbeit, Nähen, Tratschen und so weiter. Stell dir vor, meine Kumpels würden erfahren, dass ich gerne die Wäsche mache. Das sind Sachen, die Männer entweder ganz ablehnen oder für die sie, wenn sie es tun, komisch angeschaut werden. Nun, wenn ich mich umgezogen habe, übernehme ich gerne solche Aufgaben oder sitze mit einer Blume in der Hand rum und lese Frauenmagazine. Auf diese Weise kann „Shirley“ für eine Weile frei sein und die Frau sein, die sie nun mal ist.

Da gibt es auch ein Bild von Weiblichkeit im Inneren. Es ist nicht dauernd präsent, doch es ist da als ein Gefühl nicht als ein logischer Begriff. Ja, die innere „Frau“ agiert auch gefühlsmäßig. Vielleicht meint sie, Mädchen würden überall Rüschen, Knöpfe und Schleifen tragen. Auch modisch oder sexy können Aspekte dabei sein, es könnte sogar etwas mit dem Gefühl hilflos zu sein oder etwas anderes wenig schmeichelhaftes. Es ist kein Bild in das du oder andere Frauen hineinpassen sollen. Es ist eines, das wir für unsere innere Frau haben. Du musst dich daran erinnern, dass „sie“ einer RICHTIGEN Frau unterlegen ist. Das wird dir helfen, dir auch andere Dinge zu erklären. Sachen, wie von DIR beherrscht zu werden, deine Dienerin zu sein oder sogar Sachen wie „Fesselspiele“.

Den harten Kram habe ich mir bis jetzt aufgespart. „Ist er schwul? Das ist doch pervers und krank. Was werden andere denken? Wie weit wird er gehen, wenn ich ihn lasse?“ Was die Frage nach der Homosexualität betrifft, so ist er aller Wahrscheinlichkeit nach NICHT schwul. Ich habe viel zu dem Thema gelesen und das hat mich überzeugt, dass ein echter Crossdresser sogar mit geringerer Wahrscheinlichkeit schwul ist, als ein Durchschnittsmann. Doch möglich ist es. Viele Schwule sind verheiratet. Es gibt auch Schwule, die Frauenkleidung tragen. Doch deren Gründe sind vermutlich andere – das sagt zumindest der überwiegende Teil der Literatur. In letzter Konsequenz kann ich auch nicht für deinen Mann antworten. Ich kann nur sagen, dass er wahrscheinlich nicht schwul ist. Warum fragst du ihn nicht? Hast du an ihm, über sein Crossdressing hinaus, irgendwelche Anzeichen dafür entdeckt, dass er eventuell schwul ist? Ich bin mir ziemlich sicher, sagen zu können, dass du insofern keine Angst zu haben brauchst. …

Wo fängt Krankheit oder Perversion an? Rede mit einem Aktivisten und er wird dir erzählen. Dass es nichts als der Ausdruck des inneren Geschlechts ist und das wir eben Beschenkte sind und wenn du uns nicht akzeptierst, dann ist es dein Problem. Dann werden sie sich mir zuwenden und sagen, dass auch ich Teil des Problems bin, weil ich nicht für totale Akzeptanz kämpfe oder weil ich auch die Sachen glaube, die die Gesellschaft schon früh in den Kopf geprügelt hat. In deren Augen bin ich schon deshalb Teil des Problems, weil ich mich wegen meines Crossdressings schuldig fühle. Was ist nun die Wahrheit?

Es hängt davon ab, wie du fragst. Noch wichtiger, es ist eine persönliche Angelegenheit. Die gesellschaftlichen Werte verändern sich. Es gab schon immer  Crossdresser oder Transvestiten. Ich wette, wenn eines der Feigenblätter ein wenig anders geschnitten gewesen wäre als das andere, hätte sich ein Crossdresser gefunden, der die Form des anderen Geschlechtes lieber getragen hätte. Es gibt sehr, sehr viele von uns und DU kennst schon ein paar. Häufig sind es gerade sehr männliche Typen, die sehr männertypische Dinge tun. Charakteristischerweise sind sie hoch intelligent und oft auch recht erfolgreich. All das sorgt dafür dass sie, wir, ich sehr schwer zu entdecken sind und liefert auch viele Gründe dafür, das Geheimnis zu wahren.

Wir sprachen gerade über Moralität und Perversion, als ich dir erzählte, dass es viele von uns gibt- auch versteckt in deinem Freundeskreis. Ich könnte jetzt sagen, es tut sowieso jeder, also ist es in Ordnung. Ich könnte auch sage, dass die Ansichten sich ändern und es akzeptabler wird. Doch das sind keine guten Argumente. Es kommt darauf an, wie DU diesbezüglich fühlst. Da ist das Wort schon wieder – fühlen. Ich möchte, dass du erkennst, dass deine Gefühle sich ändern. Selbstverständlich wirst du irgendwo eine Grenze ziehen und dieses irgendwo ändert sich eventuell ein wenig oder viel mit der Zeit. Gib dir selbst eine Chance. Ziehe die Linie nicht direkt hinter der Startlinie.

Ich schätze, ich muss auch zu „krank“ usw. ein Wort verlieren. Das ist schwer,weil ich nicht alles weiß, was hier wichtig sein könnte. Was treibt dein Mann denn so alles? Ich nehme mal 2 Listen, die ich aufgestellt habe und benutze sie hier.

Denke daran, dass ich in diesen Listen zu IHM sprach.

Du willst, dass sie das folgende versteht und dir erlaubt:

– manchmal Höschen tragen
– manchmal oder sogar immer diverse weibliche Unterwäsche Tragen
– weibliche Unterwäsche tragen und in einem Damennachthemd schlafen
– dich so anziehen wie du willst, wenn sie nicht zuhause ist oder es nicht sehen muss
– dich so anziehen wie du willst, wann immer ihr beide meint, es ist in Ordnung
– dich jederzeit so anziehen, wie du es willst
– oft oder meistens als Frau gekleidet sein
– mit ihr als Frau zusammenleben
– dich operieren lassen und eine Frau werden

Du würdest es toll finden, wenn sie:

– es mögen würde, dich manchmal um sich zu haben, wenn du zurechtgemacht bist.
– daran teilhaben würde, indem sie dir hilft, Kleidung zu kaufen oder dich zu schminken
– daran teilhaben würde, indem sie deine Kleidung mit auswählt und dir auch mal vorschlägt, dich umzuziehen
– mit dir als „Frau“ ausgehen würde, auf eine Spazierfahrt, einen Spaziergang oder sogar zum Essen und ins Kino
– dir als „Mädchen“ Vorschriften machen würde
– dich von Zeit zu Zeit als Dienstmädchen nutzen würde
– ab und zu irgendwelche anderen Rollenspiele mit dir machen würde
– dich vielleicht auch mal fesseln würde
– dich mal liebt, wenn du verkleidet bist
– dich vielleicht noch bei heftigeren Dingen begleitet

Es versteht sich, dass in jeder Liste Dinge stehen, die ganz und gar nicht nach SEINEM Geschmack sind. Die Listen sollen nur eine Vorstellung davon vermitteln, was so sein könnte. Die Erste zuerst.

Auf der ersten Liste beginnt es mit Höschentragen und endet bei der Entfernung der männlichen Ausstattung. Wenn dein Mann operativ zur Frau werden möchte, dann bin ich für dich nicht der richtige Ansprechpartner. Wir alle haben irgendwo unsere Grenzen und das überschreitet meine.

Es ist auch jenseits meiner Grenze, wenn er mit dir die ganze Zeit als Frau gekleidet zusammenleben will, doch in anderer Beziehung. Ich finde es einfach unfair, wenn ein Mann das von einer Frau verlangt, selbst wenn er es sehr früh fragt und ihr eine Menge Zeit zur Entscheidung gibt, bevor sie sich auf ihn festlegt. Das ist nicht Crossdressing, es ist „Crossliving“ und nicht mein Thema hier.

Wenn wir also noch eine Stufe zurückgehen, sind wir im Bereich des Crossdressing. Nun ist es nur noch eine Frage des Grades. In diesem Bereich kann ich nichts Falsches sehen, solange 1) ihr beide euch vereinbart und mit dem Arrangement zufrieden seid, 2) kein anderer von dem was ihr tut verletzt wird, 3) ihr bezüglich eurer Kinder (wenn ihr welche habt) eure Entscheidungen und Vorkehrungen trefft und 4) beide glücklich mit dem seid, was ihr tut.

Unter diesen Voraussetzungen, denke ich, dass es weder krank noch unmoralisch ist, was ihr tut. Natürlich, der Ausgangspunkt meiner Vorstellung ist das „Umziehen zur Entspannung“. Es ist für mich kein Lebensstil. Ich habe einfach vergessen zu erwähnen, dass einige von uns sich auch die Beine rasieren möchten oder die Achselhöhlen. Einige möchten Ohrlöcher und einige sogar Hormone nehmen und eigene Brüste bekommen. Wenn wir zu dem letzten kommen, dann haben wir schon wieder meine Grenzlinie überschritten, doch ich denke jeder sollte sich da mit seiner Partnerin vereinbaren und es gemeinsam erwägen, damit sie die ehrliche Chance hat, einfach „Nein danke“ zu sagen und damit ist entweder es oder er abgehakt. Meine Ansicht dazu ist, dass du mit einem Mann verheiratet bist oder zusammenlebst und du deshalb das Recht hast, dass er es zumindest die meiste Zeit auch ist. Wie andere Rechte auch, kannst du natürlich aus eigenem Entschluss darauf verzichten. Doch ich glaube, es ist dein Recht solange du es nicht selbst anders entscheidest.

Warte eine Sekunde. Da gibt es noch einen anderen Aspekt bei dem, was ich gerade sagte. Wenn es sich umziehen MUSS, dann würde ich argumentieren, dass du auch eine Verpflichtung hast, zu versuchen dich damit zu arrangieren, genauso als wenn er eine medizinische Behandlung bräuchte. Fakt ist jedoch, dass du das nicht messen kannst oder auf einem Röntgenbild sehen, doch dass macht es nicht weniger real. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass es vor langer Zeit begann und dass er es sich nicht ausgesucht hat.

Auf der anderen Liste haben wir eine andere Sammlung. Im Bereich der heftigeren Sachen werden wir schnell meine Grenzlinie überschreiten. Im weiteren Bereich kommen wir auch zu solchen, wo ich beginnen würde, es krank oder pervertiert zu nennen. Zum Beispiel Sachen, die ernsthafte Schmerzen hervorrufen oder mit Exkrementen zu tun haben, gehören für mich in diese Kategorie. Was den Rest der zweiten Liste betrifft , so würde ich diese Punkte „seltsam“ („kinky“)nennen. Ich möchte damit keine Wertung verbinden. Ich nenne sie eben so. Tatsächlich,betreffen mich einige dieser seltsamen Sachen auch selbst, was zum Beispiel auch in den Geschichten auf meiner Homepage deutlich wird.

Jetzt ist es Zeit mich selbst zu verteidigen. In meinen Geschichten erzähle ich nicht immer von mir. Sie wurden geschrieben, um einer größeren Anzahl von crossdressenden Lesern zu gefallen und sie schildern Fantasien und nicht die Realität. Manches davon habe ich getan und ich kann sagen, dass es mir gut gefallen hat. Es kann wie ein Rausch sein, der Abenteuer in eine Beziehung bringen und zwei Liebende aneinander binden, weil sie diese intimen und privaten Abenteuer miteinander teilten. Meine Leitlinien diesbezüglich sind dem, was ich vorhin sagte sehr ähnlich. Zwei liebende Menschen entscheiden sich dafür, diese Spiele zu SPIELEN.

…..

Zum nächsten Thema: Täuschung und Betrug. „Warum hat er mir das nicht früher gesagt? Ich bin verletzt, weil er mir nicht genug traut um das mit mir zu teilen.“ Schuld! Schuld und Hoffnung und eine menge mehr. Furcht ist auch dabei. Wir fühlen uns schuldig wegen unseres Crossdressing. Das allein ist schon ein großer Teil unseres Problems. Wir müssen es tun und wir sehen nichts böses darin, doch wir wissen, dass andere es nicht verstehen werden und zu falschen Schlüssen über uns kommen werden. Falls unsere Kumpels es herausfinden würden, würde uns eine riesige Rechnung präsentiert. Als wir jünger waren, wussten wir, dass Mutter es für seltsam halten würde und Vater, gut, wir wollten nicht unser Gesicht verlieren, so das s Vater sicherlich nichts wusste. Die Gesellschaft hat uns gelehrt, wo unser Platz ist. Als Jungen und später als Männer. Das ist die Art wie wir uns verhalten sollten und dies, wie wir aussehen sollten. Das „Mädchen“ in uns kämpfte dann und wann dagegen an; noch bevor wir Mädchen mochten. Es war lustig, aber auch wagemutig. Wir haben eine unsichtbare Linie überschritten und das war Spaß. Wir haben dieses „Mädchen“ liebgewonnen, und später liebten wir sie so wie eine Schwester. Sie war aber auch irgendwie verwirrend für uns. Die Tatsache, dass sie in uns war und uns dazu brachte, Dinge zu tun, die uns, obwohl sie recht harmlos waren, in Verlegenheit brachten, machte uns Schwierigkeiten. Wir lernten, sie zu verstecken.

Gut, und dann kamst du. Der Mann ist ein Jäger. Und du warst, was wir haben wollten. Und wie sehr wir dich wollten. Wir haben dir Blumen geschenkt. Wir haben alles mögliche getan in der Hoffnung, dich zu gewinnen. Meinst du etwas wir hätten dir erzählt, dass wir den Toilettensitz hochgeklappt lassen? Das mache ich sowieso nicht). Wir zeigten dir unsere Schokoladenseite. Wir haben nie geglaubt, dass Crossdressing zu dieser Seite gehört. Wir waren einfach panisch vor Angst, dass wir dich verlieren könnten und wir taten alles um das zu verhindern.

„Doch ist das nicht Täuschung? Ihr habt uns unter falschen Vorzeichen gewonnen.“ Nun gut…. Ja und Nein. Da geschah auch noch etwas anderes. Das „Mädchen“ in uns schien ein wenig oder auch viel zu verschwinden. Das lag daran, dass wir so beschäftigt waren, dich zu verfolgen, doch wir glaubten wirklich, sie würde für immer weg sein, wenn wir nur eure Liebe gewinnen würden. Es schien unsinnig etwas zu erwähnen, das bald für immer vorbei sein würde, speziell etwas, dass verhindern könnte, dass wir das bekommen, was wir uns am meisten wünschten. Doch wir haben uns über sein (ihr) Verschwinden geirrt. Trotzdem haben wir es aber die ganze Zeit geglaubt. Es war ein Schock, eines Tages auszuwachen und unser „Mädchen“ wieder hallo sagen zu hören. Du siehst, wie sind einem Irrtum unterlegen. Es kam uns nicht darauf an, dich zu täuschen.

„Genau richtig! Doch warum hast du es dann nicht gesagt, als dein „Mädchen“ sich wieder zurückgemeldet hatte?“ Entschuldige mich, deshalb muss ich eine Weile in der Ecke stehen und mich schämen. Das wäre sicherlich das Beste gewesen, es zu tun. Warum haben wir es trotzdem nicht gesagt? Autsch!! Wir hatten verschiedene Gründe. Rückblickend betrachtet war es falsch. Doch was waren die Gründe? Zunächst haben wir vielleicht trotzdem geglaubt, „sie“ würde verschwinden. Es war nur ein Problem, das noch ein wenig zeit brauchte. Außerdem glaubten wir, wir könnten „sie“ kontrollieren und dich so vor diesem Problem beschützen. Jaa, das kannst du natürlich auch so auslegen, dass wir sie vor dir verstecken wollten. An diesem Punkt befanden wir uns in einem Dilemma. Wir wollten einerseits verzweifelt diesen Teil unseres Lebens mit dir Teilen, doch andererseits hatten wir Angst – Angst, es könnte dich Verletzen oder du könntest es nicht verstehen – wir verstehen uns ja selber kaum. Und die schlimmst Angst war, dass wir dich verlieren könnten.

Mit der Zeit wurde uns klar, dass „sie“ immer ein Teil von uns bleiben wird. Wir mussten die Erfahrung machen, dass sie genug Kraft hatte zu FORDERN, ab und zu rauszukommen, Wir mussten lernen, dass sie uns miserabel fühlen lassen konnte, wenn wir versuchten, sie zu ignorieren. Wir wurden dann gereizt und nervös. Wir kriegten Ärger an der Arbeit und dann wieder, wenn wir nach Hause kamen. Der Druck baute sich in uns auf und wir ließen es an jedem aus, der in unserer Nähe war. Das „Mädchen“ in uns, dass so viel zu unserer Persönlichkeit betrug (eben der Persönlichkeit, in die du dich verliebt hast), wenn es sich wohlfühlte wurde plötzlich zu einer Art Dämon, der uns ein Stück weit in ein Monster verwandelte. Und schließlich gaben wir dem Druck nach, wie wir es schon so oft in unsrem leben getan hatten. Wir fanden Wege, ihr Raum zu lassen. Wir zogen uns irgendwo für ein Weilchen um.

Das war schon genug. Der aufgestaute Druck verminderte sich in dem gleichen Maße, wie wir uns schuldig fühlten für das, was wir getan hatten. Tatsache aber ist, dass es half. Nicht perfekt und nicht genug, doch es half uns. Wir würden es wieder und wieder tun. Ich sollte vielleicht erwähnen, dass manche von uns professionelle Hilfe suchten, während andere, so wie ich, ganz alleine kämpften und wieder andere begingen Selbstmord. Die, die am leben blieben, lernten schnell dass „sie“ da war und alles was sie wollte war, sich ab und zu zeigen zu dürfen. Professionelle Hilfe änderte nichts, doch sie half uns das zu verstehen. Nun veränderte sich unsere Furcht und wir dachten, du könntest sagen: „Du kannst bleiben, doch sie muss gehen.“ Wie sollten wir damit umgehen? Da war es doch besser, einen Weg zu finden, ihr von Zeit zu Zeit Raum zu geben, so dass wir den Druck kontrollieren und dich so mit ihr teilen konnten.

Und irgendwann kam dann der Zeitpunkt zu dem wir tatsächlich das Gefühl hatten, dich getäuscht zu haben und deshalb fühlten wir uns schuldig. Wir hatten betrogen, doch die Betrogenen waren wir selbst. Doch das war egal, das Schuldgefühl wurde bei uns heimisch. Viele von uns haben ihr ganzes Leben damit zugebracht, sich zu verstecken. Vielleicht wären auch wir in der Lage das zu tun. Anscheinend aber nicht, denn sonst würdest du dies nicht lesen.

Gut, wo stehst du jetzt? Ich habe Neuigkeiten für dich. Du wirst es wahrscheinlich prima hinkriegen. Und ich kann das auch behaupten, denn dieser Text ist jetzt 11 Seiten lang, wenn ich ihn auf dem Bildschirm betrachte und du liest immer noch. Wenn er sich so bemüht wie du es offenbar tust, indem du diesen Text liest, dann wird er mit dir kooperieren um eine funktionierende Lösung zu finden. Wenn du bemüht genug bist, dich mit all dem zu beschäftigen, obwohl du zuerst gar kein Interesse daran hattest, dann wirst du mit ihm zusammenarbeiten, um Antworten zu finden.

„Was habe ich denn davon?“ Natürlich werde ich diese Frage beantworten, sonst hätte ich gar nicht zugelassen, dass du sie stellst. Das Problem ist, dass du mir die meisten meiner Antworten nicht abkaufen wirst. Das ist auch gut. Ich selbst würde sie nicht abkaufen, doch ich denke du wirst irgendwann feststellen, dass ich mit einigem Recht hatte.

Er hat eine warme, weiche und gefühlvolle Seite in sich. Woher, glaubst du, kommt die wohl? „Sie“ ist es, die das mit einbringt. Wenn ihr das für euch nutzen könnt, kann da sogar noch mehr davon sein, Er und nun auch „sie“ wird dir viel enger verbunden sein und auch das ist gut. Er hat jetzt noch einen weiteren Grund dich noch mehr zu lieben und das wird er auch tun. Ich weiß, dass du noch eine Freundin weder willst noch suchst, doch da ist eine, die bloß auf dich wartet. Wenn du es für dich selbst zulässt, kann sie sogar ganz lustig sein – vielleicht sogar sehr lustig. Viele Arten neuer Spiele eröffnen sich dir. Du kannst auch auf echte Hilfe bei der Hausarbeit zählen. Du wirst entdecken, dass du mit ihm über eine Menge neuer Themen reden kannst und er wird dich verstehen. Ihr werdet etwas teilen, dass tief in seinem herzen ist – etwas auf einer Ebene, die nur wenige „normale“ Paare hoffen können zu erreichen.

Es kann und wird sein, was du daraus machst.

© Shirley Anne Sometimes 2000 Übersetzung: Jula Me

Mehr zum Thema

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.