Dieser Artikel widmet sich der Frage, wie wir Akzeptanz in der Gesellschaft bekommen können.
Die Anregung verdanke ich Lacey Leigh, die in ihrem Artikel „Die Veränderung, die wir sehen möchten“ (engl. Original: The Change We Wish To See), den ich im folgenden an verschiedenen Stellen in deutscher Übersetzung zitiere, vieles angesprochen hat, was mir schon längere Zeit auf der Zunge lag.
1 Die Suche nach den Ursachen
Viele von uns quälen sich mit der Frage nach den Ursachen ihrer Transidentität.
Weil ich es nicht treffender darstellen könnte, lasse ich hier Lacey Leigh (in meiner deutschen Übersetzung) sprechen:
Einige spekulieren über Naturwissenschaft: pränatale „Hormonschub”-Theorien, Veränderungen des Gehirns im Bereich des Hippocampus oder des Corpus Callosum und Veränderungen in der genetischen Buchstabensuppe XY-XXY-XX. Andere bevorzugen Sozialwissenschaft: Umweltfaktoren in der Kindheit, abwesende Väter, und fehlende Liebe als die grundlegende Ursache. Jemand hat sogar Ernährung als Ursache vermutet und dabei auf den Genuss von Cheddar Käse in der Kindheit Bezug genommen!
Als Amateurpsychiater, -genetiker und –verhaltenswissenschaftler vertreten Crossdresser ihre Theorien immer mit einer gewissen emotionalen Hingabe. Sie suchen eine Erklärung, einen Grund oder eine Ursache für das, das ihr Leben so negativ beeinflusst hat. Einigen geht es um eine Art kultureller Entschuldigung, einen Weg erklären zu können: „Beschuldige mich nicht, es ist nicht mein Fehler. Ich wurde so geboren (geformt, beeinflusst). Ich bin ein Opfer. Ich schäme mich dafür was ich bin, aber ich kann es nicht ändern.“
Diese Menschen suchen nicht nach einer Antwort! Sie suchen nach Absolution.
Ehrliche Selbstbetrachtung ist immer eine gute Sache. Sein Glück davon abhängig zu machen, dass man über die grundlegende Ursache des Crossdressing stolpert, ist jedoch ein fataler Fehler.
Niemand sucht nach dem Grund dafür, warum gerade er so eine schöne Nase hat oder weshalb er essen kann, was er will, ohne zuzunehmen… aber wir suchen nach den Gründen warum wir so sind, wie wir sind.
Aber wozu?
Bei kritischer Betrachtung gibt es nur zwei Gründe, die uns antreiben können.
Na gut, drei, aber Neugier um ihrer selbst willen lasse ich mal außen vor.
Also zwei.
Zum ersten ist da die Hoffnung, sich selbst besser zu verstehen und daraus folgend, mit sich selbst besser umgehen zu können. Ich vermeide hier bewusst den Begriff „Heilung“ obwohl er mir auf der Zunge liegt und irgendwo so ein Gedanke auch herumspukt. Wenn man die Usachen von etwas genau kennt, dann kann man es eventuell auch therapieren. Es sei denn es ist untherapierbar.
Das führt zu Punkt zwei.
Die Ursachen sind wichtig als Rechtfertigung! Wenn ich auf ein „Transengen“ oder eine nachweisbare körperliche Besonderheit z.B. im neuronalen Netz des Gehirns einer Trannie verweisen kann, dann bin ich entschuldigt! Ich kann immer darauf verweisen, dass ich … nun ja, nicht krank, aber dass ich „besonders“ bin. Ich habe einen vorzeigbaren Grund dafür, dass ich mich so seltsam verhalte.
Es geht mir selbst nicht anders als vielen von uns. Ich bemerke, dass ich anders bin als andere Menschen. Dass ich Wünsche habe, die ich als genetischer Mann nicht haben sollte … und fühle mich schuldig dafür. Und weil ich zugleich weiß, dass ich nichts dafür kann und mir nicht ausgesucht habe, so zu sein, hätte ich natürlich gerne etwas, auf das ich zeigen könnte. „Seht her, bei mir ist der Cortex simsalbamus signifikant vergrößert, deshalb bin ich ein Mann mit einer weiblichen Teilidentität.“
Es würde nichts ändern, aber eventuell würde ich mich besser fühlen, wenn ich mir selbst und anderen etwas vorzeigen könnte, das sichtbar anders ist. Ein defektes Gen, ein pränatal unausgewogener Hormonstatus, eine signifikate hirnpathologische Besonderheit. Dann könnte ich auch anderen gegenüber darauf verweisen, dass ich keine Macke habe, sondern eben nur etwas anders bin. Die einen haben grüne Augen und ich habe eine differenzierte Geschlechtsidentität.
Ursachenwissen ändert nichts!
So wenig, wie ein Alkoholiker auf mehr gesellschaftliche Akzeptanz hoffen darf, wenn er nachweisen könnte, dass er genetisch eine Suchtpersönlichkeit ist, so wenig würde sich etwas an der gesellschaftlichen Meinung über uns ändern, wenn wir zur Erklärung für Rock und Schminke mit einem Attest wedeln würden.
Die Ursachen der Transidentität haben nichts damit zu tun, dass wir es mit unserer Transidentität in der Gesellschaft schwer haben! Oder mit Lacey Leighs Worten:
Die Ursachen unserer Probleme sind nicht biologisch, psychologisch, ernährungs- oder verhaltensbezogen. Sie sind kulturell. Punkt.
2 Fehlende Akzeptanz
Wenn unsere Gesellschaft bloß toleranter wäre, dann würde es mir nicht so schlecht gehen und ich würde nach draußen gehen können! So oder so ähnlich klingen die Klagen von vielen von uns.
Sehr viele, wenn nicht sogar die meisten Männer, die aus welchem Grund auch immer das Bedürfnis haben, Frauenkleidung zu tragen oder als Frau gekleidet in die Öffentlichkeit zu gehen, haben Angst.
Unsere besondere Neigung macht sie zu Leidenden an den gesellschaftlichen Verhältnissen.
Es gibt kein gesetzliches Verbot in Deutschland, dass einen Mann daran hindern könnte, in Frauenkleidung auf die Straße zu gehen. Es gibt sogar Gesetze, die die Diskriminierung wegen der sexuellen Identität verbieten.
Trotzdem fühlen sich viele von uns nicht akzeptiert.
Der häufige Verweis auf die fehlende Akzeptanz in der Gesellschaft geht ein wenig am Kern vorbei. Denn das Problem beginnt schon ein Stück davor: Werden wir überhaupt wahrgenommen?
Akzeptieren oder eben auch nicht kann ich logischerweise nur etwas, dass mir überhaupt bewusst ist. Und da geht es bei Transgendern schon los.
„Du kennst keine Transe, aber sei dir sicher, eine Transe kennt dich!“ lautet ein aggressiver Spruch in der Szene.
Obwohl wir selbst davon überzeugt sind, dass es allein in Deutschland Hundertausende von uns geben muss, treten wir in der Öffentlichkeit kaum in Erscheinung.
In dem einen oder anderen größeren Betrieb gibt es eine Transsexuelle, okay. Aber sonst? Wir sind in der Öffentlichkeit nicht sichtbar.
3 Der politische Weg
In Deutschland ist die politische Vertretung der Interessen von transidenten Menschen ein absolutes Randthema. Es gibt kaum überregionale Interessenvertretungen, die Lobbyarbeit im politischen Raum leisten. Wenn ich die spezifisch auf die Interessen von Transsexuellen ausgerichteten Gruppierungen außer acht lasse, dann gibt es derzeit gar keine nennenswerte Lobbyarbeit für transidente Menschen. Das Ziel (der sowieso kaum vorhandenen) Lobbyarbeit sind bessere Gesetze, die unsere Belange berücksichtigen.
Was braucht es da?
Mir fallen eigentlich nur drei Bereiche ein:
1. Personenstandsrecht
2. Krankenversicherungsrecht
3. Schutz vor Diskriminierung
In den ersten beiden Bereichen ist sicherlich noch einiges im Argen. Hier kämpfen insbesondere die Transsexuellen um Erleichterungen (zu 1.) und um einen größeren Leistungsumfang (zu 2.)
Zu 3. gibt es neuerdings das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG).
Das AGG vom 14.8.2006 nennt in § 1 als Ziel des Gesetzes:
„Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.“
Sowohl bei Arbeitsverhältnissen als auch für den sonstigen Zivilrechtsverkehr werden umfangreiche Schutzregelungen getroffen. Diese reichen von Schadenersatzansprüchen, die man einklagen kann, bis hin zur Einrichtung einer Antidiskriminierungsstelle des Bundes, an die man sich wenden kann, wenn man wegen eines in § 1 genannten Grundes diskriminiert wurde.
Dann ist doch alles in Butter!
Wirklich? Warum sieht man dann trotzdem so wenige von uns erhobenen Hauptes im Kleid durch ihre Wohnstraße gehen?
Recht kann man verlangen – aber nicht Verständnis!
Letztendlich beweist schon die Existenz eines solchen Gesetzes, dass es gesellschaftlichen Veränderungsbedarf gibt.
Es gibt keinen Schutz vor der Diskriminierung wegen der Haarfarbe oder der Körpergröße.
Warum nicht?
Genau, weil allen Blondinenwitzen zum Trotz niemand ernsthaft auf Grund seiner Haarfarbe diskriminiert wird.
Das scheint bei der sexuellen Identität anders zu sein. Also gibt es einen Bedarf nach Veränderung.
Doch an der Grundproblematik kann das Gesetz bzw. können überhaupt gesetzliche Regelungen nichts ändern. Die versuchen lediglich die negativen Auswirkungen bestimmter Meinungen in der Gesellschaft zu begrenzen. Die Meinungen selbst können über Gesetze wie das AGG nur sehr bedingt, wenn überhaupt verändert werden.
Allein die Tatsache, dass es gesetzlich verboten ist, z.B. Schwule zu diskriminieren wird wohl kaum einen Schwulenhasser dazu bringen, seine Meinung über Homosexualität zu überdenken.
Lacey Leigh schreibt:
Einige Aktivisten bevorzugen den politischen Angriff: „Wir werden agitieren und demonstrieren, beeinflussen und marschieren, machen und tun bis wir die Mauer der Vorurteile niedergerissen haben. Wir werden Abgeordnete belästigen, Stadtratssitzungen bestreiken und Kreistage heimsuchen bis es mehr Gesetze gibt, die dafür sorgen, dass die Gesellschaft uns akzeptiert!“
Das Problem mit jeder Sorte von Angriff ist, dass er ziemlich oft von denen, auf die er abzielt, reflexhaft mit Verteidigung beantwortet wird. Und wer kann ihnen öffentlich etwas für ihren Widerstand vorwerfen, speziell wenn etwas, was sie bis jetzt nicht verstehen, ihnen mit Gewalt rangeredet wird?
Während ich die Hingabe, das Opfer und die Vision derjenigen bewundere, die den politischen Weg gehen, um die Sache der Transgender zu befördern, rechne ich ihren langsamen und schmerzvollen Fortschritt hoch bis zur vollen Emanzipation von Transgendern … irgendwann im Jahr 2073, zwei Jahrzehnte plus oder minus.
Sinn politischer Aktivtäten
Haben dann politische Aktivitäten gar keinen Sinn?
Doch, aber ihr Sinn liegt nicht in (noch) besseren Antdiskriminierungsregelungen, sondern in der erhöhten Präsenz akzeptabler, selbstbewusster Trannies in der Öffentlichkeit.
Transidente Menschen, die sich als solche politisch engagieren sind vor allem eines: öffentlichkeitswirksam! Transidente Abgeordnete, Parteifunktionäre, Wahlbeamte usw. erreichen als Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens viele Menschen. Diese Menschen können sich dann aus erster Hand überzeugen, dass wir weder Psychopathen noch schrille, sexbesessene Freaks sind.
Das ist die wichtige Wirkung, die politisch aktive Trannies erreichen – nicht eventuell bessere Gesetze.
4 Präsenz zeigen
Doch um Präsenz zu zeigen, braucht es keine politische Aktivität.
Wie soll denn die Gesellschaft mit etwas umgehen, dass es nach ihrer Wahrnehmung gar nicht gibt? Und weil es uns nicht als relevantes Phänomen (ich vermeide gerade den Ausdruck „Massenphänomen“) gibt, sind wir das Gegenteil davon, nämlich eine exotische Randerscheinung.
Doch nehmen wir mal an, die Gesellschaft bzw. deren Mitglieder hätten eine Meinung über uns, obwohl wir so gut wie nie sichtbar sind. Im konkreten Fall, wenn nämlich ein ahnungsloser Bürger plötzlich neben einer von uns am Tresen beim Bäcker steht, dann wird er eine Meinung haben!
Woher wird seine Meinung kommen? Aus irgendwelchen Vorurteilen? Aus dem, was er vor sich sieht?
Woher wissen wir überhaupt, dass wir nicht akzeptiert werden, wenn wir die Probe aufs Exempel nicht machern?
Woher hat die Gesellschaft ihre Meinung über uns?
Lacey Leigh schreibt:
Wenn es darum geht, gesellschaftliche Haltungen zu verändern, dann ist es hilfreich, in dieser Gesellschaft sichtbar zu sein. Solange wir es zulassen, dass der erste Eindruck, den die Menschen von uns bekommen, von Verkleidungs-Filmen, Dragqueens im Fernsehen und flüchtigen Blicken bei der Vorbeifahrt an Fetischclubs stammt, haben wir kein Recht zu erwarten, dass die Gesellschaft anders auf uns reagiert, als sie es bisher tut.
Das ist genau das Problem! Die Meinung über uns ist von dem geprägt, was die Leute wahrnehmen. Und das sind nicht die vielen Tausend unsichtaren, sondern die wenigen sichtbaren Personen. Die Frage, wie repräsentativ eine Olivia Jones oder eine WG schwuler Berliner Draqqueens für unsere Gruppe ist, lasse ich mal dahingestellt. Mich jedenfalls repräsentieren sie nicht.
Was können wir tun?
Lacey Leigh beschreibt es so treffend, dass ich sie wieder selbst sprechen lasse:
Ein guter Weg um der Öffentlichkeit zu demonstrieren, dass Crossdresser, Transsexuelle und Transgender harmlos sind, ist dem durchschnittlichen Bürger mehr Gelegenheiten zu geben, mit harmlosen offenen Crossdressern, offenen Transsexuellen und offenen Transgendern in Kontakt zu treten.
Zeige der Öffentlichkeit einige selbstbewusste, stolze und sich selbst akzeptierende Transgender, die nicht das Vorurteil de Jammerns über eine Krankheit perpetuieren. Und ich zeige dir eine Öffentlichkeit, die beginnt Verständnis zu entwickeln.
Gib dem durchschnittlichen Bürger einige Momente des Gesprächs mit einem selbstbewussten, ausgewogenen Transgender, der nicht das Klischee eines „Mannes als Tussi im Minirock“ bedient. Und ich gebe dir einen weiteren Bürger, der anfängt es zu kapieren.
Die meisten Menschen sind wahrscheinlich lieber in der Nähe eines offenen Crossdressers oder einer nicht geheim lebenden Transsexuellen, die freundlich, selbstsicher und besonnen ist, als mit jemandem, der versucht, sein gesellschaftlich beschämendes Verhalten mit Pseudowissenschaften und Psychogeschwätz zu rechtfertigen.
Die einfache Wahrheit ist, dass andere ihre Meinung über uns nicht so sehr nach dem ausrichten, was wir sagen, sondern nach der Art, wie wir uns selbst betrachten. Die Menschen werden unsere Haltungen widerspiegeln – wie immer sie sein mögen. Deshalb ist es in unserem eigenen Interesse zunächst unsere eigenen, inneren Konflikte beizulegen.
Es ist schwierig sich vorzustellen, wie wir Akzeptanz von anderen erwarten können, wenn wir sie uns nicht mal selbst entgegenbringen.
Und ich selbst?
Das ist die „Gretchenfrage“.
Wie halte ich es selbst mit dem Präsenz zeigen? Wie selbstbewusst stehe ich für mich selbst ein?
Ich bekenne, hier habe ich Defizite.
Es gibt Menschen, die mir wichtig sind, die nichts von meiner Transidentität wissen. Nicht weil ich mich schämen würde, es ihnen zu sagen, sondern weil ich Angst davor habe, dass sie damit nicht gut umgehen können.
Es gibt Bereiche meines Lebens, in die meine Transidentität nicht hineinspielt. Für meinen Arbeitgeber tue ich meinen Job als Mann und es gibt für mich keinen Anlass das zu ändern. Dass es einen weiteren Teil gibt, geht ihn nichts an.
Ich könnte das darauf schieben, dass ich auf eine bessere Gesellschaft warte, aber eigentlich ist der Grund ein anderer. Insbesondere meinen Arbeitgeber hat meine Transidentität so wenig zu interessieren wie die Tatsache, dass ich Linkshänder bin (oh nein, das auch noch!). Es wirkt sich nicht negativ auf meine Professionalität aus und die Gesellschaft würde nicht besser, wenn mein Arbeitgeber diese Information über mich hätte.
Doch von diesen beiden Aspekten abgesehen, verstecke ich mich nicht.
Ich gehe als Frau aus und stelle mich der Gesellschaft. Beim Spazierengehen, im Kino, in Geschäften und Lokalen. Menschen nehmen mich wahr und reden mit mir.
Damit dürfte klar sein, was ich mit meiner Forderung nach Präsenz meine … und auch was nicht!
Ihr sollt und müsst nicht eure Männerklamotten verbrennen und euer gesamtes Leben auf diesen einen Punkt ausrichten: alle Welt wissen lassen, dass ihr eine Transe seid! Das wäre genau so falsch und dumm, wie das Verstecken vor der Welt in der Hoffnung auf bessere Zeiten.
5 Schlussappell
Zunächst der von Lacey Leigh:
Wir müssen bereit sein, die angenehmen, leichten, drückebergerischen, entschuldigenden, ablenkenden und rechtfertigenden Theorien, Erklärungen und Diagnosen (die die Begleiterwartung einer „Heilung“ mit sich bringen, oder schlimmer das Urteil der „Unheilbarkeit“!) aufgeben.
Wir sind besser damit bedient, zunächst jeden Gedanken daran zurückzuweisen, dass irgendetwas mit uns „falsch“ ist! Natürlich bedeutet das, uns von der angehäuften Scham, Schuld, Angst zu entlasten. Und auch von der Selbstverleugnung, die unsere Gesellschaft uns so gründlich eingeimpft hat.
Diese Veränderung ist nicht nur wünschenswert, sie ist notwendig.
Beides, die Veränderung und die Nächstenliebe beginnt bei dir selbst.
Die Veränderung, die wir sehen wollen?
Wir müssen die Veränderung sein, die wir sehen wollen.
Und mit leicht wiederholender Tendenz mein eigener Schlussappell:
Hört auf nach den Ursachen zu forschen!
Findet euch selbst okay! Nehmt euch so an, wie ihr seid.
Steht zu dem, was und wer ihr seid.
Zeigt euch in der Öffentlichkeit!
Nicht alle von uns müssen sich allen öffnen und sich in der Öffentlichkeit präsentieren. Aber wir müssen als gesellschaftliche Gruppe sichtbarer werden! Nur dann, wenn wir in der Öffentlichkeit präsent sind, wenn wir den Mut haben unsere eigene Sache durch das Auftreten in der Öffentlichkeit zu vertreten, können wir die öffentliche Meinung wirksam verändern.
Das letzte Wort zu diesem Thema lasse ich Herrn Johann Wolfgang v. Goethe:
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“
- Wir dürfen uns nicht selbst mies machen: Im falschen Narrativ gefangen
- Aktivist*innen sind wir sowieso: Mein Gender ist politisch
- Bleibe nicht Im Versteck
- Es hat sich schon viel getan: Was sich geändert hat
© Jula 2009